Samstag, 27. Oktober 2018

Wie geht es der Bürgervertretung auf Sansibar?

Im Rahmen der Klimapartnerschaft zwischen Potsdam und Sansibar befindet sich eine Potsdamer Delegation seit einigen Tagen auf der Insel im Indischen Ozean.

Zur Delegation der Landeshauptstadt zählen Prof. Ariane Walz von der Universität Potsdam, Dr. Michael Burkhart vom Botanischen Garten in Potsdam und der Uni Potsdam, Cordine Lippert, die Leiterin der Klimaschutzstelle der Landeshauptstadt Potsdam, Pia von Zadow, die Landschaftsarchitektin unter anderem der Gartenstadt Drewitz, der Botaniker Uwe Scharf und Kati Anton, die Sprecherin der Bürgervertretung Drewitz und Leiterin des dortigen Montessori-Kinderhauses.

Wir erreichten Kati Anton via Whatsapp. Sie schickte uns eine Zusammenfassung der bisherigen Tage und einige Eindrücke aus Sansibar.

"Am vergangenen Sonntag sind wir um 9 Uhr vom Flughafen Tegel gestartet. Am nächsten Morgen um 1.15 Uhr sind wir auf Sansibar gelandet.

Montag, 22.10.2018

Nach nur wenigen Stunden Schlaf ging es am Montag in das Büro zum Lord Mayor, dem Bürgermeister von Sansibar. Nach einer Begrüßung fingen wir dann gleich mit der Arbeit an.
Aus der Stadt kann schnell mal ein Staat werden -
und für die korrekte Aussprache nimmt man im Englischen einfach ein "u".
Mzee Khamis Juma, der Projektkoordinator auf sansibarischer Seite, und andere besprachen die kommenden Tage und vereinbarten unter anderem die Tagesabläufe – wie laufen die geplanten Workshops, welche Technik wird gebraucht, in welchen Räumen findet alles statt und wie sieht die Beteiligung der Bürgerschaft aus?

Nach drei Stunden Besprechung ging es nach einem kurzen Mittagessen nach Kikwajuni und im Anschluss nach Kilimani zum ehemaligen Botanischen Garten zur Ortsbesichtigung. In beiden Gebieten stehen Entwicklungen bzw. Erneuerungen an, welche gemeinsam mit den Bürgern und Bürgerinnen vollzogen werden sollen.
Prof. Ariane Walz (links unten), Cordine Lippert (links oben)
und Pia von Zadow bei Herrn Mzee.
Dienstag, 23.10.2018

Am Morgen trafen wir uns mit Herrn Mzee, um die Planungen zu den Projekten Kikwajuni (Partnerstadtteil von Drewitz) und Kilimani (Botanischer Garten) zu konkretisieren und die vorbereiteten Materialien zu besprechen.

Nach einer kurzen Mittagspause ging es an die Arbeit zum Workshop. Dieser fand im Hotel „Ocean View“ statt. Jeder wusste, was zu tun ist.

Müll, wo er nicht hingehört.
Herr Mzee eröffnete den Workshop. Es nahmen ca. 50 Personen teil und die lokale Presse war auch vor Ort. Nach dem Vortrag der Bürgervertretung, indem es darum ging, wie bei uns in Drewitz Bürgerbeteiligung funktioniert und dass wir eben auch ein Müllproblem in unserem Stadtteil haben, wurden die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, sich zu beteiligen. Auf zwei riesigen Plänen, welche Frau von Zadow mitgebracht hat, konnten die Teilnehmer ihre Ideen und Anregungen zusammentragen. Es wurde sehr sachlich und vor allem in einer erstaunlichen Ruhe diskutiert. Ich hatte den Eindruck, dass jeder zu Wort gekommen ist und man untereinander die Vor- und Nachteile beispielsweise des Spielplatzes im Park Kilimani besprochen hat.

Anschließend konnten wir bei einem kleinen Imbiss weiter ins Gespräch miteinander kommen. Der Abend wurde mit der Vereinbarung, vor Ort einen „Gärtnerkurs“ zu veranstalten, und der Übergabe von mitgebrachten Gartenscheren durch Dr. Burkhart, Frau von Zadow und Frau Lippert in gemütlicher, ja schon fast feierlicher Runde beendet.

An Ideen mangelte es den Teilnehmern offenbar nicht.
Mittwoch, 24.10.2018

Am Mittwochvormittag wurden die bisherigen Ergebnisse zu einem finalen Plan zusammengetragen. Am Nachmittag ging es nach Kikwajuni zum Workshop. Es wurde lebendig diskutiert, danach ging auch dieser Tag für alle zufriedenstellend zu Ende.

Donnerstag, 25.10.2018

Wir haben uns in der Stadtverwaltung getroffen, um die Ergebnisse vom Workshop in Kikwajuni auszuwerten. Es ist eine Menge an Ideen zusammengekommen.
Kati Anton (re.) nimmt als Sprecherin
der Bürgervertretung Drewitz an der Reise
teil und versorgt uns mit Updates und Fotos.

Es gab einen Brief an die Verwaltung mit den Anmerkungen der Bewohner. Auch diese wurden beachtet und besprochen.

Auch hier gibt es ein Problem mit den Straßen, sie sind sehr schmal und die Parkplätze passen nicht zu den Autos. Derzeit parken die Autos eher kreuz und quer im Stadtteil.

In der Besprechung kam zum Vorschein, dass Jasmin eine wichtige Pflanze für das Einkommen der Bewohner von Kikwajuni ist. Die Bewohner der Insel kaufen in Kikwajuni Jasminblüten für Hochzeitszeremonien. Die Bewohner auf ganz Sansibar bzw. Unguja Island schätzen den Jasmin von Kikwajuni.

Anschließend wurde noch die Verteilung der Straßenlampen besprochen. Bis Ende März sollen die Angebote verglichen sein, sodass die Lampen ab April in Auftrag gegeben werden können. Es wird mit sechs Monaten Bauzeit gerechnet."