Mittwoch, 10. Februar 2021

Digitale Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen

Foto: Alexas Fotos/Pixabay
Am 14. Februar hätte in normalen Jahren am Alten Markt die Aktion One Billion Rising stattgefunden – ein Tanzflashmob mit Kundgebung, der Gewalt gegen Frauen thematisiert und ihr Ende einfordert. Denn weltweit erlebt jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens Gewalt, das ergibt insgesamt die erschreckende Zahl von einer Milliarde („One Billion“) Frauen.

Aufgrund der Corona-Pandemie muss das Autonome Frauenzentrum die Veranstaltung dieses Jahr jedoch absagen. Um dennoch für eine breite Öffentlichkeit Aufmerksamkeit zu schaffen, startete das Autonome Frauenzentrum am 8. Februar eine digitale Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen. Denn gerade in Zeiten des Lockdowns ist die Situation für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, sehr schwierig: Kontakte, die Hilfe vermitteln könnten fallen weg; zugleich sind viele Frauen mit dem gewalttätigen (Ex-)Partner dauerhaft auf engstem Raum zusammen.

Das macht sich bemerkbar: Die Polizeistatistik Potsdam (POLAS) zeigt im Zeitraum zwischen 1. März und 22. Juli 2020 insgesamt 1.840 Vorgänge im Kontext „Häusliche Gewalt“. Das waren 332 Fälle bzw. 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (2019: 1.508 Fälle).

Doch auch im öffentlichen Raum in Potsdam gibt es immer wieder Übergriffe auf Frauen. So gingen etwa im August 2020 Überfälle auf Frauen in Griebnitzsee und am Schlaatz durch die Medien.

Noch bis zum 14. Februar 2021 veröffentlicht das Autonome Frauenzentrum auf Facebook und auf der eigenen Webseite https://frauenzentrum-potsdam.de/ unter „Aktuelles“ jeden Tag ein Video, in dem Akteurinnen aus der Frauenpolitik ein Statement zum Thema abgeben. Mit dabei sind etwa die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg Ursula Nonnemacher oder die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Potsdam Martina Trauth. Natürlich wird auch das Autonome Frauenzentrum selbst mit einem eigenen Statement dabei sein. Die Videos werden täglich um 16 Uhr veröffentlicht.

Kontakte im Notfall

  • Im akuten Fall von häuslicher Gewalt erreicht Ihr das Frauenhaus unter 0331 96 45 16.
  • Unter 0331 97 46 95 könnt Ihr einen Termin in der Frauen- und Mädchenberatungsstelle vereinbaren.
  • Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter 08000 116 016 ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben – 365 Tage, rund um die Uhr erreichbar.

Quelle: Autonomes Frauenzentrum Potsdam