Freitag, 27. November 2009

MIL wählt "Stadtteilladen" als Siegerprojekt aus

Aus der Pressemitteilung des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg:

Das Infrastrukturministerium stellt insgesamt 3,75 Millionen Euro bis 2013 aus dem Europäischen Sozialfonds für mehr sozialen Zusammenhalt in Städten zur Verfügung. Die Vergabe erfolgt durch zwei Wettbewerbe unter der Überschrift „Vielfalt und sozialer Zusammenhalt in Brandenburgs Städten". Der erste wurde jetzt entschieden. 12 Siegerprojekte wurden durch die Jury ausgewählt, darunter auch das Potsdamer Projekt "Stadtteilladen" in Drewitz. Weitere Siegerprojekte stammen aus Brandenburg an der Havel, Cottbus,  Eisenhüttenstadt, Frankfurt/Oder, Fürstenwalde/Spree, Königs Wusterhausen, Neuruppin, Prenzlau, Schwedt/Oder, Senftenberg, Spremberg und Wittenberge.

Jutta Lieske: „Stadtentwicklung ist nicht nur Baupolitik. Zukunftsfähige Stadtpolitik muss auch auf die Sorge der Menschen um soziale Sicherheit eingehen, Bildung und Beschäftigung berücksichtigen. Wir wollen die soziale Stadt, in der die Menschen gut zusammen leben und die geprägt ist von Toleranz, Vielfalt und aktiver Beteiligung der Menschen. Mein Ziel ist es, die Lebensperspektiven und die Lebensqualität der Menschen in benachteiligten Wohngebieten zu stärken. Die ausgewählten Projekte können dazu einen wichtigen Beitrag leisten."

Am Wettbewerb konnten sich die 15 Brandenburger Städte, die aus dem EU-Programm „Nachhaltige Stadtentwicklung" gefördert werden, beteiligen: Brandenburg an der Havel, Cottbus, Eberswalde, Eisenhüttenstadt, Frankfurt/Oder, Fürstenwalde/Spree, Königs Wusterhausen, Neuruppin, Oranienburg, Potsdam, Prenzlau, Schwedt/Oder, Senftenberg, Spremberg und Wittenberge. Kommunen sowie Netzwerke und Projektverbünde waren aufgefordert, Projektideen, die zur Verbesserung der sozialen Teilhabe von Menschen aller Altersgruppen und jeder Herkunft in den Wohngebieten beitragen und Ausgrenzung entgegenwirken sollen, zu entwickeln.

Insgesamt wurden 24 Wettbewerbsbeiträge eingereicht, von denen durch eine Jury 12 Beiträge als besonders förderwürdig auswählt wurden. Die Wettbewerbssieger haben jetzt zwei Jahre Zeit, ihre Ideen umzusetzen. Dafür werden zunächst 1,5 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2011 wird ein zweiter Wettbewerbsaufruf des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft erfolgen. Für diese Projekte stehen dann 2,25 Millionen Euro zur Verfügung.

Siegerprojekte

Potsdam: Projekt „Stadtteilladen Projektraum Drewitz" - Soziale Stadt Potsdam e. V. - Einrichtung eines Stadtteilladens soll die Bewohnerschaft des Potsdamer Stadtteils Drewitz in die Umgestaltung ihrer Wohnsiedlung zur „Gartenstadt Drewitz" einbinden.

Schwedt: Projekt „Familientreff K.E.K.S",  Frauenverein Schwedt e.V. - Initiierung vielfältiger Angebote, um die Generationen unter einem Dach zusammen zu bringen.

Frankfurt/Oder: Projekt „Heimat - Familie", Demokratischer Frauenbund, Landesverband Brandenburg e.V. -  Familien stärken und aktivieren.

Spremberg: Projekt „Blicklicht - Theaterprojekt", Stiftung SPI, Freizeitzentrum „Bergschlösschen" - Generationsübergreifendes Theaterprojekt von Bürgerinnen und Bürgern zu ihrer Geschichte, ihren Erfahrungen, Hoffnungen und Problemen.

Stadt Brandenburg an der Havel:
Projekt „Vielfalt und Toleranz durch soziokulturelle Bildung" -  das bestehende Bürgerhaus im Stadtteil Hohenstücken soll zur soziokulturellen Bildungseinrichtung mit Bildungs- und Begegnungsangeboten entwickelt werden.

Projekt „Lebensraum erleben - Lebensraum gestalten" - BAS Brandenburg adH -  Aktivierung von Erwerbslosen und deren Familien sowie Migrantinnen und Migranten durch kulturelle, soziale, pädagogische und gemeinwesenorientierte Angebote, um Isolation entgegenzuwirken und einen Wiedereinstieg ins Erwerbsleben vorzubereiten.

Neuruppin: Projekt „Quartiersmanagement Altstadt" - Angebote für Gemeinwesenarbeit und Qualifizierung sozialer Gruppen, um deren gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.

Projekt „Familiencoach - keine Nanny!" - Demokratischer Frauenbund, Landesverband Brandenburg - Einsatz von Familiencoaches in der Neuruppiner Südstadt, um benachteiligten Familien in ihrem Wohnumfeld in ihrer Familien- und Elternkompetenz zu unterstützen.

Fürstenwalde: Projekt „Kooperationsprojekt Fürstenwalde-Mitte - Integration durch Vielfalt", Jugendhilfe und Sozialarbeit e.V. - Angebote für ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie für die soziale und berufliche Integration von Kindern, Jugendlichen, Müttern und Vätern mit dem Ziel, dass  Image des Stadtteils zu verbessern.

Cottbus: Projekt „LuTKI - Entwicklung familienunterstützender Dienstleistungen", Frauenzentrum Cottbus e.V. - familienunterstützende Bedarfe ermitteln und Angebote durch bürgerschaftliches Engagement bereitzustellen, mit der Perspektive ein Dienstleistungsunternehmen aufzubauen.

Königs Wusterhausen:
Projekt „Stadtteilmediation - Offenes Büro DIALOGO" - Einsatz eines Stadtteilmediationsteams für eine sachgerechte und bedürfnisorientierte Konfliktlösung in Stadtteilen mit multikultureller Bevölkerungsstruktur.

Projekt „FuN Familie und Nachbarschaft - Gesundheit Berlin-Brandenburg" - Projekt wird in mehreren Städten modellhaft erprobt. Ziel ist die Stärkung sozial benachteiligter Familien in ihren Erziehungskompetenzen auch im Hinblick auf die Teilhabe an sozialen Strukturen, um drohende Isolation zu vermeiden. Mitarbeiter/innen aus sozialen und kommunalen Einrichtungen werden qualifiziert und kommen vor Ort zum Einsatz, um die Zusammenarbeit und Ziegruppenorientierung der lokalen Angebote zu optimieren.

Hier finden Sie die vollständige Pressemitteilung des MIL.