Mittwoch, 13. April 2011

Bürgeraktiv: Positionspapier zur 3. Werkstatt

im Rahmen der Fortschreibung des Städtebaulichen Konzepts zur Gartenstadt Drewitz

(Quelle: Bürgeraktiv, 13. April 2011)

Um die in der Einladung als Ziel genannte Festlegung der Grundzüge für die weitere Entwicklung der Gartenstadt zu erreichen, bedarf es in dieser Werkstatt noch vieler Arbeit und vor allem Verständigung.

Das umso mehr, als die Bürgerversammlung am 23.3.2011 unverändert deutlich machte, dass die von der Stadtverwaltung vorgesehene Beseitigung der Hauptfahrbahn in der Konrad-Wolf-Allee zum Zwecke der Anlage eines Parks von den Bewohnern des Stadtteils mehrheitlich abgelehnt wird.

(1) Aus diesem für das gesamte Konzept bedrohlichen Konflikt könnte es einen Ausweg  bedeuten, wenn keine Beseitigung, sondern eine Verlegung der Hauptfahrbahn vorgenommen würde, indem die Buslinien und der verbleibende motorisierte Individualverkehr über die ausgebaute Straßenbahntrasse geführt werden. Dadurch würden vor allem die sämtlich  negativen Auswirkungen der Verkehrsumleitungen vermieden. Und zusammen mit der in Diskussion befindlichen Regelung für PKW-Stellplätze müssten diese Maßnahmen zum weitgehenden Abbau von Vorbehalten gegen einen „Konrad-Wolf-Park“ führen. – In  der PNN vom 7.8.2010 wurde jedenfallsHerr Klipp mit der Aussage zitiert, dass die Nutzung der gepflasterten Straßenbahngleise für Buslinien „die Vorzugsvariante“ unter den Möglichkeiten eines in der Konrad-Wolf-Allee verbleibenden motorisierten Verkehrs sei.

(2) Bei begründeter Ablehnung der unter (1) skizzierten Variante erscheint die Beibehaltung seitlich begrünter Fahrspuren im Bereich der Hauptfahrbahn als äußerster Kompromiss. Diese Begrünung ist durch Schaffung von Einbuchtungen an den Rändern oder die Anlage von Inseln zwischen den streckenweise getrennten Fahrspuren möglich, was durch eine vorbereitete Demonstration erläutert werden kann.

(3) Wir akzeptieren nicht den kommentarlosen Rückzug der Stadtverwaltung von der Realisierung des im Konzept vorgesehenen Grünen Kreuzes durch Auslassung des Hertha-Thiele- und Willy-Schiller-Weges. Ein quer verlaufender Grünstreifen wertet nicht nur die zentrale Anlage auf, er stellt auch die  wirksamste Klammer bei der viel beschworenen Verbindung zwischen den beiden Teilen von Drewitz dar. Angesichts seines gegenwärtigen Zustandes muss zumindest der Hertha-Thiele-Weg bei der Anlage eines „Konrad-Wolf-Parks“ einbezogen werden.

(4) Die beabsichtigte Übergabe städtischer Flächen in Drewitz an Wohnungsunternehmen zur Schaffung von PKW-Stellplätzen entbindet die Stadtverwaltung nicht davon, deren Bewirtschaftung nach sozialen Gesichtspunkten zu sichern. Gemessen an dem bisherigen Zustand von Flächen der Wohnungsunternehmen sehen wir deren Ausweitung mit Sorge und auch hier eine Aufsichtspflicht der Stadtverwaltung. In beiden Problembereichen sollte die gewünschte  Regelung durch einheitliche Vertragsklauseln für alle Partner zu erreichen sein.