...für grüne Weihnachten
Wenn es dieses Jahr mal wieder keinen Schnee, also keine weiße Weihnacht gibt, können wir wenigstens ein grünes Fest feiern! In dieser besinnlichen Zeit vor den Feiertagen lohnt es sich, die ein oder andere Tradition zum Fest auch in Bezug auf ihre Klimabilanz zu hinterfragen.
Was kommt Weihnachten auf den Tisch?
Woher kommt mein Weihnachtsbaum, oder brauche ich überhaupt einen?
Und mit welchen Lichtquellen stellen wir die weihnachtliche Stimmung her?
Gänse und Enten erleben ihren großen Auftritt in Deutschland zu Weihnachten. Im Dezember werden jedes Jahr rund 20.000 Tonnen Geflügel mehr verspeist als in den Vormonaten. Die wenigsten von ihnen kommen allerdings aus Deutschland und damit meistens aus Freilandhaltung.
Polen und Ungarn beliefern den deutschen Markt mit etwa 85 Prozent des gesamten Angebots. Deren Aufzuchtbedingungen in winzigen Käfigen werden vom Tierschutzbund jedoch als katastrophal bezeichnet. Wer also beim Weihnachtsbraten auf artgerechte Haltung achten will, setzt besser auf eine Biogans oder auf inländische Herkunft aus Freilandhaltung. Oder Sie gehen einen Schritt weiter und entscheiden sich dieses Jahr mal für ein fleischloses Festessen. Rezepte finden Sie z. B. unter www.weihnachtsmenue.de/Weihnachtsmenue-Menues.html.
Der Weihnachtsbaum - liebstes Kind der Deutschen für eine besinnliche Weihnacht - kommt im Gegensatz zu Großmutters Zeiten heute zu mehr als 80 Prozent von großflächigen, monokulturellen Plantagen und wird mit umweltschädlichem Dünger, Unkrautvernichtungs- und Schädlingsbekämpfungsmitteln zur optimalen Form gebracht. Dadurch können nicht nur Böden und Gewässer nachhaltig geschädigt werden, auch Ihrer Gesundheit tun Sie mit einem solchen Chemiecocktail keinen Gefallen.
Vielleicht hören Sie sich doch mal um, wo es in ihrer Nähe Baumplantagen gibt. Oder Sie entscheiden sich sogar für einen ungespritzten Baum. Eine Liste mit Verkaufsstellen für Bio-Bäume finden Sie z. B. auf der Webseite der Organisation Robin Wood: www.robinwood.de/wo-kaufen.406.0.html
Die umwelt- und ressourcenschonendste Variante ist allerdings der Verzicht auf einen Baum und z. B. die Rückkehr zum christlichen Gabenbaum, der meist aus irgendeinem Laubbaumgeäst besteht, das man im eigenen Garten oder in Grünanlagen sammeln kann und sich mit etwas Schmuck und Phantasie in einen festlichen "Christbaum" verwandeln lässt.
Und was hängt dran am Baum? Als Alternative zu Müll verursachendem Plastikschmuck und Lametta sorgt ein eher klassischer, natürlicher Baumschmuck mit Zapfen von Fichten, Lärchen oder Kiefern, roten Hagebutten, Äpfeln oder Berberitzenfrüchten, Walnüssen oder auch Strohsternen und Gebäck für eine behagliche Atmosphäre am Heiligen Abend.
Bienenwachskerzen könnten dem Ganzen einen besonderen Glanz geben. Aber auch solche aus Stearin (aus Tierfett, Kokosfett oder nachhaltig produziertem Palmöl) sind den weit verbreiteten Paraffinkerzen vorzuziehen. Diese produzieren beim Brennen gesundheitsschädliche Schadstoffe. Das RAL-Gütezeichen der deutschen Kerzenindustrie soll garantieren, dass Kerzen mit diesem Siegel keine bedenklichen Stoffe enthalten.
Wer Lichterketten bevorzugt, spart dank LED-Technik Energie. Und auch die Mehrkosten sind dann schnell wieder eingespart. Schätzungen zufolge verbrauchen alle Lichterketten in deutschen Haushalten zusammen etwa so viel Strom wie zwei kleinere Städte. Daher empfiehlt es sich, die Lichterketten nur bei Bedarf einzuschalten.
Und was liegt unterm Baum? Natürlich die Geschenke. Da kommt jedes Jahr einiges an Verpackungen und Papier zusammen. Versuchen Sie doch mal, auf neues Geschenkpapier zu verzichten und Ihre Überraschungen für Familie und Freunde kreativ mit wiederverwertbaren Geschenktüten- und Kartons, recyceltem Papier, Zeitung oder gebrauchten Stoffen zu umhüllen.
Auch bei den Geschenken selber kann mal etwas Neues ausprobiert werden. Braucht Oma wirklich noch einen Schal? Oder der Onkel die 20. Krawatte? Mit einer Spende können Sie mit einem Geschenk gleich mehr als eine Person beglücken. Das Deutsche Zentralinstitut bietet für soziale Fragen unter www.dzi.de/spenderberatung eine Online-Spenderberatung an. Oder Sie schenken Ihren Lieben Zeit für einen gemeinsamen Ausflug oder Kultur im neuen Jahr.
Wir wünschen Ihnen eine frohe Vorweihnachtszeit und besinnliche Festtage!
von Mari Pape, STATTBAU GmbH für das Sanierungsmanagement Potsdam Drewitz