Freitag, 6. Mai 2016

Die Klimaschutz-AG der Stadtteilschule im Gespräch

Heute stelle ich Ihnen die Mitglieder der Umwelt-AG der Grundschule am Priesterweg vor - eine Gruppe aktiver Schülerinnen und Schüler, die in Sachen Umwelt- und Klimaschutz etwas bewegen wollen. Für diesen Beitrag habe ich sie nach ihrer Einschätzung und ihrem Erleben zum Wandel von Drewitz hin zu einem klimaneutralen Stadtteil befragt.

Leon, 6. Klasse, beschreibt seinen Eindruck in Drewitz hinsichtlich einer zukünftigen Energieversorgung so: "Ich sehe mich sehr oft in der Umwelt um und merke eben, dass man an den Häusern Solaranlagen erbauen sollte. Da die Stromgewinnung durch Fabriken und so umweltschädigend ist, und man daher wenigstens für den Sommer Solaranlagen auf den Häusern bauen sollte, also auf den Dächern, und bestimmte Sparbatterien nutzen, wo die Energie gespeichert wird."

Mari: Du beschreibst ja jetzt, was sich noch verändern könnte.
Leon: Ja.

Mari: Das sind auch gute Ideen. Ist dir denn auch aufgefallen, was schon zugunsten der Verbesserung von Umwelt und Klima verändert wurde?
Leon: Dass die Kinder jetzt in Drewitz auch mehr spielen können, weil vorher war der Park eine große Straße und man konnte eben nicht so richtig Fahrrad fahren. Da waren die Wege eben zu dünn.
Mari: Weißt du denn, was das noch für einen Vorteil hat wenn der Asphalt der Straße geöffnet wird und da Bäume und Pflanzen angepflanzt oder sandige Oberflächen geschaffen werden? Ein Vorteil ist, dass das Regenwasser im Boden versickern und im Sommer wieder verdunsten kann und die Stadt sich somit nicht so stark erwärmt. Wenn alles asphaltiert ist läuft das Wasser einfach in die Kanalisation ab und die Straßen und Häuser erhitzen sich.

Jetzt komm ich noch mal zu den Sanierungen. Hier werden ja einige Häuser umgebaut. Seid ihr davon selber betroffen oder Freunde von euch? Also wohnt jemand von euch in einem der Häuser?
Krystina, 5. Klasse: Ich würde gerne in so einem Haus wohnen. Mama hat mir gesagt, dass die Häuser erst dort saniert werden, wo die Straßenbahn lang fährt. Damit man einen guten Eindruck bekommt wenn man da lang fährt.
Mari: Und weswegen würdest du gerne in so einem Haus wohnen?
Krystina: Keine Ahnung, ich kann mir vorstellen, dass es da größer ist. Ich glaub das war`s.
Mari: Die Häuser sind nicht nur von außen verschönert sondern auch energetisch saniert worden. Sie wurden z.B. gedämmt und es sind neue Fenster eingebaut worden. Aber das wisst ihr wahrscheinlich schon.
Krystina: Ja, Ich hab so ein richtig komisches Klappfenster. So ein altes.

Mari: Und du wohnst in einem sanierten Haus?
Samira, 4. Klasse: Einer aus meiner Klasse wohnt in so einem Haus.
Mari: Und hat er erzählt, was sich in den Wohnungen verändert hat? Das man z.B. weniger heizen muss, weil die Heizung besser ist und die Wohnung gedämmt wurde.
Samira: Also er hat gesagt er findet es halt schöner dort. Ja weil er findet, dass das Klima sich sehr verändert hat da drinnen.
Mari: Das Klima in der Wohnung?
Samira und Tim, 4. Klasse: Ja.
Mari: Wie hat er das gemeint?
Samira: Na dass da...
Tim: … mehr gekühlt ist.
Mari: Also dass es im Sommer kühler ist?
Samira: Ja
Mari: Und eine von euch beiden wohnt noch in einem der sanierten Häuser?
Jessica, 5. Klasse: Nein. Meine Freundin Lilli ist in meiner Klasse. Die wohnt in einem dieser Häuser schon seit letzten Sommer.
Mari: Und hat sie auch etwas erzählt, wie sich die neu sanierte Wohnung anfühlt?
Jessica: Sie findet es schöner, weil im Winter werden die Heizungen so eingestellt, dass wenn man auf eins macht, die so warm sind wie in den alten Häusern auf zwei und im Sommer werden die halt ein bisschen kühler gestellt. Hat sie mir auch gesagt.

Mari: Ok, das klingt ja schon mal ganz gut. Hast du noch irgendetwas anderes wahrgenommen, was sich verändert hat hier in Drewitz?
Jessica: Ja. Ich finde die Baustellen nicht so toll, denn die fangen an und dann machen die da nicht weiter und fangen wieder was Neues an und das finde ich halt nicht so schön weil die Baustellen bleiben.
Mari: Ja, das ist natürlich immer das Problem, dass wenn man so viel umbauen will es auch Baustellen gibt. Aber an den Orten, wo die Baustellen beendet sind und etwas Neues entstanden ist, ist dir dort etwas aufgefallen?
Jessica: Ja, ich finde dass es hier mehr Papierkörbe gibt, aber die werden nicht genutzt. Und hier liegt dann überall immer noch Müll rum. Ich wohne etwas weiter hinten und überall wo ich dann lang gehe sehe ich Müll oder Mülltüten und daneben ist meistens auch ein Mülleimer. Deshalb hebe ich es meistens auf und pack`s in den Müll.
Mari: Du wolltest noch was sagen, Samira.
Samira: Ja, ich wohn ja selber in einer Straße wo eine Baustelle ist. Und was mir aufgefallen ist, in dem Haus, wo meine Freundin wohnt, also das neben meinem. Da sind so´ne Büsche und da liegt immer sehr viel Müll drinnen. Wenn ich das aufheben möchte, dann liegt am nächsten Tag genau so viel Müll. Aber da liegt jetzt richtig großer Müll, dass man den halt nicht mehr so aufsammeln kann. Da liegen jetzt kaputte Spielsachen oder Teppiche lagen schon da.
Mari: Sperrmüll?
Samira: Ja, ich wunder mich halt wie das da rein kommt.

Mari: Wie nehmt ihr anderen Drewitz war?
Krystina: Ich laufe eine Straße lang und dann liegt links und rechts Müll, wenn es sein muss auch auf dem Weg. Das ist nicht so toll.
Mari: Und was kann man dagegen tun oder was macht du dagegen?
Krystina: Na ja, wenn es sein muss steck ich mir den Müll in meine Jackentasche oder so und sonst pack ich es in den Müll. Mehr mach ich eigentlich nicht.
Mari: Und Drewitz ist jetzt dreckiger als früher oder immer gleich? Oder ist es eigentlich weniger geworden mit dem Müll?
Krystina: Ich glaub, das war schon immer so. Also mir ist nicht wirklich ein großer Unterschied aufgefallen.
Mari: Und Anja, empfindest du das auch so?
Anja, 5. Klasse: Ja, ich würde sogar vielleicht ein bisschen mehr Frühjahrsputz machen oder so was.
Mari: Ah Frühjahrsputz, ich hab gehört, dass wieder einer ansteht. Wollt ihr dazu etwas sagen, oder später?
Alle: Nö, später.
Darina, 5. Klasse: Ich hab einen Bekannten, der wohnt da halt in der neuen Wohnung. Der findet es sehr gut. Ich durfte auch bei ihm schon mal übernachten. Und das war auch sehr schön, schön groß. Die haben auch da Duschen und Wannen gemeinsam und die Küchen sind auch viel größer und so. Ich wohne neben Jessica nebenan.

Mari:. Jetzt noch mal eine Frage in Bezug auf alte Gebäude. Habt ihr schon mal das Wort Thermographie gehört?
Alle: Nein.
Mari: Das ist eine Art Wärmefoto von einem Gebäude. Vielleicht habt ihr so ein Bild schon mal gesehen.
Alle: Ja.
Mari: Wie sieht das denn aus?
Sara, 5. Klasse: Da gibt es halt warme Stellen und kalte Stellen. Die werden verdeutlicht durch Farben. Kalt ist blau und warm ist heller, rot und orange.
Mari: Ja, genau. Also hier in Drewitz werden solche Aufnahmen von den Einfamilienhäusern gemacht.
Sara: Ich hab eins davon.

Mari: Du wohnst in so einem Haus? Haben deine Eltern eine Thermografie durchführen lassen?
Sara: Nein, noch nicht.
Mari: Es gibt nämlich das Angebot, dass man sein Haus mit so einer Thermografie-Kamera fotografieren lässt, um herauszufinden wo Schwachstellen sind. Also wo Wärme austritt aus dem Gebäude und wo man es somit noch dämmen kann.
Krystina: Ja also, die wollten das ja irgendwie so machen, so wie sie es gerade erklärt haben. Aber eigentlich ist es ziemlich unlogisch, weil im Sommer braucht man eine kalte Wohnung und im Winter eben eine warme.
Mari: Zur Aufnahme dieser Thermografien muss ein Temperaturunterschied zwischen innen
und außen von mindestens 15 Grad bestehen. Man macht die Aufnahmen immer im Herbst oder Winter, um zu gucken, wo die warme Heizungsluft aus dem Gebäude austritt, wo man es also dämmen muss.

Danke an die Umwelt-AG für das Interview.

Mari Pape für das Sanierungsmanagement Potsdam-Drewitz