Mittwoch, 15. Juni 2016

Ergebnisse des Projekts „Gartenstadt Drewitz goes Kikwajuni“

Erster Maßnahmenkatalog steht

Was haben die Gartenstadt Drewitz und Kikwajuni auf Sansibar, Tansania gemeinsam? Es scheint zunächst nicht viel zu sein: verschiedene klimatische Bedingungen und unterschiedliche historisch-kulturelle Kontexte. Und dennoch gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen beiden Stadtvierteln.

Auf die Spur dieser Gemeinsamkeiten haben sich die beiden deutschen Studenten Linda Schneider und Michael Swiacki mit ihren sansibarischen Partnern Khamis Mwalim Khamis und Ali Haji Ali im Rahmen des ASA-Projektes „Partizipative und nachhaltige Stadtteilentwicklung“ begeben. Anhand der Erkenntnisse aus Untersuchungen und Befragungen von beteiligten Akteuren sollten Maßnahmen entwickelt werden, die sich auf Kikwajuni, Zanzibar übertragen lassen.

Entstanden ist in einer dreimonatigen Nordphase, in der die vier Teilnehmer mit Unterstützung der Koordinierungsstelle Klimaschutz der Landeshauptstadt Potsdam den Prozessen rund um die Gartenstadt Drewitz auf den Grund gegangen sind, eine erste Ideensammlung mit Maßnahmen. Diese präsentierte das tansanisch-deutsche Team gestern im Begegnungszentrum oskar. in der Gartenstadt Drewitz.

Nach der Begrüßung durch Dipl.-Ing. Cordine Lippert von der Koordinierungsstelle Klimaschutz der Landeshauptstadt Potsdam erklärten die Projektteilnehmer ihre Vorgehensweise und die daraus gewonnenen Erkenntnisse.

Zunächst wurde die Wahrnehmung eines Geflechts an involvierten Akteuren geschildert, woraus sich ableiten ließ, dass eine Kommunikation auf Augenhöhe, eine Schlüsselfigur für die Realisierung, investitionsbereite Partner und eine frühzeitige Bürgerbeteiligung unabdingbar für das Gelingen eines solchen Projekts sind.

Im Anschluss stellten die Teilnehmer eine Auswahl an möglichen Maßnahmen vor:
Gebäudesanierung (mit Dringlichkeit)
Komitee aus engagierten Bürgern
Begegnungsort schaffen, Spielplatz
Abfallentsorgungssystem ausbauen
Umweltbildung über Aktionen wie Frühjahrs- und Herbstputz

Die Machbarkeit dieser und anderer Maßnahmen in Kikwajuni prüfen die Teilnehmer in der Südphase, in der sie gemeinsam vor Ort in Sansibar sein werden. Dort wollen sie mit den Bewohnern über ihre Bedürfnisse und Wünsche sprechen und die Zuständigkeiten sowie die Möglichkeiten der Realisierung und Finanzierung der Maßnahmen in Erfahrung bringen.

Eine große Herausforderung sehen besonders die deutschen Studenten in der Frage des Systems. So sei zu klären, ob es ein „system to work together“ gebe oder alles von einer einzigen staatlichen Stelle geregelt werde. Auch die Müllentsorgung macht ihnen ein wenig Sorgen. Das Bewusstsein sei da – immerhin gebe es ein Plastiktütenverbot. Dennoch sei kein Abfallentsorgungssystem wie beispielsweise in Deutschland vorhanden. Die Umsetzung einiger Ideen könnte daran scheitern.

Trotzdem reisen die Teilnehmer im Juli zuversichtlich nach Sansibar. Über ihre Erfahrungen werden sie wöchentlich auf dem Gartenstadt-Blog berichten.