Zehn Jahre ist es nun her, dass das Konzept der ProPotsdam
zur Umwandlung von Drewitz in eine Gartenstadt vom Bundesbauministerium mit
einer Silberplakette geehrt wurde.
Im Mai 2009 hatte die ProPotsdam ein Konzept vorgelegt, das
die Umwandlung des Stadtteils in eine Gartenstadt beschreibt. Das Konzept, an dem
fünf Büros verschiedener Disziplinen arbeiteten, konkretisierte die im
Masterplan Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld festgeschriebene Idee. Neben
städtebaulichen Fragen behandelte es die Verkehrsorganisation, die Sanierung der
Wohngebäude und den Wohnungsneubau. An die 1.000 neue Wohnungen sollten demnach in
Drewitz entstehen, vor allem solche für ältere Menschen, für Paare, deren
Kinder gerade erwachsen geworden sind, und für Familien.
Der Kern der Umgestaltung war die Umwandlung der
Konrad-Wolf-Allee in einen Park. Ein solcher Eingriff würde die Lebensqualität
der Drewitzer grundlegend verändern, hieß es. Im Park sollten sich Treffpunkte
für Alte wie für Junge, ein Bolzplatz am Rande, ein Teich und ein Café in der
Mitte finden. Die barrierefreie Gestaltung sollte den Park und seine Angebote
auch für Menschen mit Behinderungen nutzbar machen. Aber nicht nur in der Mitte
der Siedlung sollten neue Grünanlagen entstehen, auch in den Höfen. Die
Wohnhöfe sollten künftig von den unmittelbar anwohnenden Mietern genutzt werden
– als Gemeinschaftshof, als Mietergarten oder als gut abgeschirmter Spielplatz
für kleinere Kinder.
Auch an die Mietpreise wurde gedacht: Von Anfang an war es
des Ziel der Konzeptentwicklung, die heutigen Drewitzer nicht aus dem Stadtteil
zu verdrängen. Deshalb wurden verschiedene Varianten der Grundsanierung und
Modelle der energetischen Ertüchtigung der Gebäude erarbeitet. Ein
differenzierter Einsatz dieser Varianten sollte die Entwicklung der Mieten
unter Kontrolle halten.
Das Konzept von der Gartenstadt Drewitz, wie es die ProPotsdam vorgelegt hatte, wurde schließlich im September 2009 vom damaligen Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) mit einer silbernen
Plakette geehrt. Auch die Potsdamer Presse fand anerkennende Worte. Die
Gartenstadt sei inzwischen keine Vision mehr, sondern eine reale Möglichkeit,
schrieb die eine Lokalzeitung. Dass man nun schnell mit der Umsetzung beginnen
solle, schrieb die andere. Doch noch war es nicht soweit: Zunächst bereiteten
die ProPotsdam, die Stadt Potsdam, die Stadtkontor GmbH als Quartiersmanager
und der Verein Soziale Stadt Potsdam gemeinsam eine Reihe von Befragungen und
Veranstaltungen vor, bei denen es um die Wünsche der Drewitzer gehen sollte.
Diese bildeten die Grundlage für die weiteren Planungen und Maßnahmen in dem
Stadtteil.