Dienstag, 7. Januar 2020

Energieeffizienz dank Digitalisierung: Weniger Heizkosten durch eGain-Technologie

Foto: Pixabay
Die ProPotsdam verfolgt seit vielen Jahren die Strategie, mit energetischen Sanierungen die Energiekosten und den CO2-Ausstoß in ihrem Bestand deutlich zu verringern. Wo diese kapital- und zeitintensiven Maßnahmen noch nicht in Angriff genommen werden können, hilft eine Umstellung der Heiztechnik. In Drewitz arbeitet die ProPotsdam dafür seit drei Jahren mit dem Energiedienstleister eGain zusammen.


Die gängigen Heizungssysteme werden entsprechend der Außentemperatur geregelt. Doch schnelle Witterungswechsel sorgen häufig für ein zu kühles Raumklima. Der Mieter fühlt sich in seinen vier Wänden unwohl. Die intelligente Technologie von eGain bezieht neben der Temperatur auch die Windstärke, die Sonneneinstrahlung und die Wettervorhersage mit in die Berechnung der nötigen Heizleistung ein. So entsteht ein möglichst gleichmäßiges Innenklima in den Gebäuden.

In drei Liegenschaften in Drewitz mit insgesamt über 200 Wohneinheiten wurden Ende 2016 die ersten Heizanlagen mit der eGain-Technologie in Betrieb genommen. Dafür wurden in einem Drittel der Wohneinheiten kleine Sensoren angebracht, die automatisch Daten zur Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der Wohnung erfassen und anonymisiert weiterleiten. Zusätzlich stattete man die Heizzentralen mit Messfühlern aus. So können aktuelle Wetterdaten mit einbezogen und Leistungsschwankungen vermieden werden. Vor allem in der Übergangszeit reagiert die Heizung dann schneller auf die bevorstehende Witterung, was ein unnötiges Auskühlen der Wohnung verhindert. Dies verbessert nicht nur das Raumklima für die Mieter, sondern senkt auch den Energieverbrauch. 

Die Daten aus Drewitz belegen die Wirkung. In einem Objekt wurde die eGain-Technik probeweise am 7. April 2017 bei 10 Grad Celsius Außentemperatur und leichtem Wind ausgeschaltet. Der Energiebedarf lag bei 850 Kilowattstunden (kWh). Einige Tage später wurde bei gleichen Wetterverhältnissen und wieder hochgefahrenem System erneut gemessen. Diesmal ergab sich ein Verbrauch von 690 kWh, eine Einsparung von 18 Prozent gegenüber dem Wert von fünf Tagen zuvor. Der Langzeitvergleich hielt den ersten Tendenzen stand: Im selben Objekt wurde der Gesamtenergieverbrauch in den Jahren 2017 und 2018 um jeweils 15 Prozent gegenüber 2016 gesenkt.

Wie bei jeder neuen Technologie gab es auch hier Anlaufherausforderungen zu meistern. Neben den energetischen Sanierungsmaßnahmen ist die Nutzung von digitalen Technologien ein weiterer Baustein zur Energieeinsparung. Die ProPotsdam ist ihrem Ziel, die Gartenstadt zur „Zero-Emission-City“ zu machen, ein ganzes Stück näher gerückt.