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Die gängigen Heizungssysteme werden entsprechend der
Außentemperatur geregelt. Doch schnelle Witterungswechsel sorgen häufig für ein
zu kühles Raumklima. Der Mieter fühlt sich in seinen vier Wänden unwohl. Die
intelligente Technologie von eGain bezieht neben der Temperatur auch die
Windstärke, die Sonneneinstrahlung und die Wettervorhersage mit in die
Berechnung der nötigen Heizleistung ein. So entsteht ein möglichst
gleichmäßiges Innenklima in den Gebäuden.
In drei Liegenschaften in Drewitz mit insgesamt über 200
Wohneinheiten wurden Ende 2016 die ersten Heizanlagen mit der eGain-Technologie
in Betrieb genommen. Dafür wurden in einem Drittel der Wohneinheiten kleine
Sensoren angebracht, die automatisch Daten zur Temperatur und Luftfeuchtigkeit
in der Wohnung erfassen und anonymisiert weiterleiten. Zusätzlich stattete man
die Heizzentralen mit Messfühlern aus. So können aktuelle Wetterdaten mit
einbezogen und Leistungsschwankungen vermieden werden. Vor allem in der
Übergangszeit reagiert die Heizung dann schneller auf die bevorstehende
Witterung, was ein unnötiges Auskühlen der Wohnung verhindert. Dies verbessert
nicht nur das Raumklima für die Mieter, sondern senkt auch den
Energieverbrauch.
Die Daten aus Drewitz belegen die Wirkung. In einem Objekt
wurde die eGain-Technik probeweise am 7. April 2017 bei 10 Grad Celsius
Außentemperatur und leichtem Wind ausgeschaltet. Der Energiebedarf lag bei 850
Kilowattstunden (kWh). Einige Tage später wurde bei gleichen
Wetterverhältnissen und wieder hochgefahrenem System erneut gemessen. Diesmal
ergab sich ein Verbrauch von 690 kWh, eine Einsparung von 18 Prozent gegenüber
dem Wert von fünf Tagen zuvor. Der Langzeitvergleich hielt den ersten Tendenzen
stand: Im selben Objekt wurde der Gesamtenergieverbrauch in den Jahren 2017 und
2018 um jeweils 15 Prozent gegenüber 2016 gesenkt.
Wie bei jeder neuen Technologie gab es auch hier Anlaufherausforderungen
zu meistern. Neben den energetischen Sanierungsmaßnahmen ist die Nutzung von
digitalen Technologien ein weiterer Baustein zur Energieeinsparung. Die
ProPotsdam ist ihrem Ziel, die Gartenstadt zur „Zero-Emission-City“ zu machen,
ein ganzes Stück näher gerückt.