Konrad Wolf. Foto: Wikimedia Commons |
Geboren wird Konrad Wolf am 20. Oktober 1925 in Hechingen
(Württemberg). Zwei Jahre später zieht die Familie nach Stuttgart, wo Konrad
Wolf Mitglied der Kommunistischen Jung-Pioniere wird. 1933 emigrieren die Wolfs
über die Schweiz und Frankreich nach Moskau, wo Konrad Wolf und sein Bruder
eine Schule für Kinder deutsche rund österreichischer Antifaschisten besuchen.
Drei Jahre später erhält die Familie die russische Staatsbürgerschaft. Der junge
Konrad wird Mitglied der Pionierorganisation und wirkt zudem zum ersten Mal an
einem Film mit: In Gustav von Wangenheims Streifen „Kämpfer“ ist er in einer Nebenrolle
zu sehen.
Nach dem Überfall durch die deutsche Wehrmacht im Oktober
1941 wird die Familie nach Alma-Ata in Kasachstan evakuiert. 1942, im Alter von
17 Jahren, meldet sich Konrad Wolf freiwillig zur Roten Armee. Er nimmt 1945 an
der Befreiung Warschaus sowie den Angriff auf Berlin teil. In Bernau bei Berlin
übernimmt Wolf im April 1945 kurzzeitig das Amt des sowjetischen Stadtkommandanten.
Nach Kriegsende arbeitet Konrad Wolf als Korrespondent für
die „Berliner Zeitung“. Kulturpolitisch ist er sehr aktiv und unter anderem an
der Gründung der DEFA beteiligt. Für die Sowjetische Militäradministration in Deutschland
arbeitet er als Kulturreferent in Halle und Berlin. Nachdem er 1948 sein Abitur
an der Abendschule in Karlshorst abgelegt hat, beginnt er ein Jahr später ein Regiestudium
an der Filmhochschule in Moskau.
Die Rolle in der Gartenstadt Drewitz zieren seit der Sanierung Filmtitel von Konrad Wolf - hier sein Erstling "Einmal ist keinmal" von 1955. Foto: Anja Rütenik |
Beim Film „Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse“ assistiert
der Student 1953 dem Regisseur Kurt Maetzig. Inzwischen ist Konrad Wolf
Staatsbürger der DDR geworden und in die SED eingetreten. Wolfs Diplomfilm „Einmal
ist keinmal“, mit dem er sein Studium abschließt, entsteht 1955 und wird von
der DEFA produziert. Bei dem volkseigenen Filmunternehmen ist er bis zu seinem
Tod als Regisseur tätig. Ab 1965 hat der Regisseur zudem das Amt des
Präsidenten der Akademie der Künste der DDR inne.
Konrad Wolf macht vor allem kritische Gegenwartsfilme. Seine
Kriegserlebnisse beispielsweise verarbeitet der Regisseur in dem Streifen „Ich
war neunzehn“ (1968). Politisch galt er als linientreu. So unterstützte er die
Ausbürgerung Wolf Biermanns, während zahlreiche andere Kulturschaffende sich
dagegen einsetzten.
Sein letztes Filmprojekt, die sechsteilige Dokumentation „Busch
singt“, kann der Filmemacher nicht mehr vollenden. Konrad Wolf stirbt am 7.
März 1982 in Berlin an Krebs. Beigesetzt wird er mit einem Staatsbegräbnis auf
dem Berliner Zentralfriedhof in Berlin-Lichtenberg. Konrad Wolf hinterlässt einen
Sohn aus seiner zweiten Ehe.
Zahlreiche Auszeichnungen bekommt Konrad Wolf schon zu Lebzeiten.
2010 wurde er posthum mit einem Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin
geehrt. Seit 1985 sind die Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam (heute die
Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf) eine Straße im Bezirk Lichtenberg,
sowie die zentrale Allee in Drewitz nach ihm benannt. Die Akademie der Künste
in Berlin verleiht jährlich den mit 5.000 Euro dotierten Konrad-Wolf-Preis für „herausragende
Leistungen auf den Gebieten der darstellenden Kunst und der Film- und
Medienkunst“.
Quellen: Deutsches Filmmuseum, Wikipedia