Mit offenen Augen und Ohren in Drewitz unterwegs: Kiezkümmerer Ronny Gillmeister. Foto: Anja Rütenik |
Mit seinem leuchtend orangefarbenen T-Shirt ist Ronny Gillmeister schon von Weitem zu erkennen. Seit Anfang August dreht der neue Kiezkümmerer täglich seine Runden durch Drewitz.
Der 42-Jährige ist sozusagen der Vermittler zwischen den DrewitzerInnen und der Stadtverwaltung. Als niederschwelliger Ansprechpartner nimmt er die Anliegen der AnwohnerInnen auf und leitet sie an die Stadtverwaltung beziehungsweise die jeweils zuständige Stelle weiter. „Das größte Problem für die Leute ist der Sperrmüll“, berichtet Ronny Gillmeister. Der Umgang damit gehört auch zu seinen Aufgaben. Täglich bekommt er eine Liste mit den angemeldeten Sperrmüllsammlungen. Auf seinen Touren durch die Quartiere prüft er, ob es weitere Müllablagerungen gibt. Unangemeldete Sperrmüllhaufen meldet er dann an das Ordnungsamt. Mit diesem arbeitet er eng zusammen, genau wie mit dem Bauhof, der Polizei, den Wohnungseigentümern und den Hausmeistern vor Ort.
Aber auch mit anderen Themen wie unleserliche Verkehrsschilder oder die Grünpflege kommen die DrewitzerInnen auf ihren Kiezkümmerer zu. Zuständig ist Ronny Gillmeister aber nur für jene Belange in Drewitz, die im Verantwortungsbereich der Stadtverwaltung liegen. Bei Belangen außerhalb seines Zuständigkeitsbereiches verweist er die BürgerInnen auf die entsprechenden Ansprechpartner. Manch einer, der auf den Kiezkümmerer zugeht, möchte aber auch einfach mal eine Runde quatschen.
Der Arbeitstag des Kiezkümmerers startet morgens um 8.30 Uhr. Nach einer Stunde Büroarbeit – seinen Stützpunkt hat Gillmeister im oskar. – geht es raus in den Stadtteil. Vier Stunden lang ist der 42-Jährige dann unterwegs – Montag und Mittwoch auf „Zentrumsroute“ durch die Konrad-Wolf-allee und drumherum und dienstags und donnerstags in Alt-Drewitz und rund ums SternCenter. Freitags besucht Ronny Gillmeister die sozialen Einrichtungen in Drewitz und schaut, was es Neues gibt. Auch das Teammeeting mit der Verwaltung steht dann an. Von 13.30 bis 14.30 Uhr schließlich ist wieder Büroarbeit angesagt.
„Ich mag die Kombination aus Büro und Arbeit an der frischen Luft“, sagt der Kiezkümmerer über seine Arbeit. „Es gibt immer etwas Neues, und man weiß nie, was auf einen zukommt.“ Auf seinen Streifzügen durch Drewitz kommen schon einige Kilometer täglich zusammen. Immer mit dabei ist seine Tasche, in der sich auch Flyer der sozialen Einrichtungen befinden. So kann er seinen Gesprächspartnern gleich erzählen, was so los ist im Stadtteil.
Das Projekt Kiezkümmerer wurde gemeinsam von der Landeshauptstadt Potsdam und dem BIWAQ Projekt „WorkIn Potsdam“ initiiert. Die BIWAQ-Projekte, die durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert werden, unterstützen deutschlandweit Projekte in Quartieren des Städtebauförderungsprogrammes „Soziale Stadt“, die die Chancen der Bewohnerinnen und Bewohner auf Arbeit und Ausbildung verbessern, zur Stärkung der lokalen Ökonomie beitragen und dabei auch die digitale Inklusion im Blick haben.
Den ersten Kiezkümmerer gab es Ende 2020 im Schlaatz. Nach Drewitz soll auch der Stern einen solchen bekommen. Interessenten, die kommunikativ sind und gerne Initiative zeigen, können sich bei Sozialraumkoordinatorin Sarah Zahn von der Landeshauptstadt Potsdam unter 331 289-6292 oder Sarah.Zahn@rathaus.potsdam.de melden.
Kiezkümmerer Ronny Gillmeister ist unter 0151 61077753 oder ronny.gillmeister@rathaus.potsdam.de zu erreichen.