Freitag, 9. April 2010

Geplante Potsdamer Projekte mit erneuerbaren Energien

(Quelle: Landeshauptstadt Potsdam 09.04.2010)

Die Bundesregierung fördert von 2009 bis 2011 aus dem Konjunkturpaket II den Ausbau und die Marktvorbereitung der Elektromobilität. Um die Potenziale der Elektromobilität aus verkehrlicher, energiebezogener, umweltorientierter und städtebaulicher Sicht zu erschließen, werden Praxisanwendungen von Elektrofahrzeugen in acht Modellregionen forciert und mit insgesamt 115 Millionen Euro gefördert. Die Modellregion Berlin-Potsdam ist eine der acht Modellregionen, deren Projekte auf der heutigen Veranstaltung „Elektromobilität mit erneuerbaren Energien" vorgestellt wurden.
Alle Projekte in Berlin und Potsdam befinden sich noch in der Beantragungsphase, wurden aber in einer Vorauswahl des Bundes als förderfähig eingeschätzt.

Die Landeshauptstadt bewirbt sich mit zwei Projekten:

Carsharing mit Elektrofahrzeugen
Die Potenziale der Elektromobilität sollen in Wohnsiedlungen ermittelt werden, wofür Wohnbaugesellschaften als Erweiterung ihrer Dienstleistungen Carsharing anbieten. In Potsdam soll dies durch die Pro Potsdam GmbH in der zukünftigen Gartenstadt Drewitz erfolgen. Die Fahrzeuge würden durch das in Potsdam bereits tätige Carsharingunternehmen Greenwheels betrieben werden.

City Logistik mit Elektrofahrzeugen
Im Bereich des Wirtschaftsverkehrs soll der Einsatz von Elektro-LKW (7,5 t) durch den in Potsdam-Fahrland mit einer Zweigniederlassung ansässigen Spediteur Meyer & Meyer getestet werden, um große Bekleidungsgeschäfte in Berlin zu beliefern. Eine Ausweitung des Feldversuchs auf Potsdam und Umgebung ist möglich und wird derzeit geprüft.

In der Elektromobilität sieht die Landeshauptstadt Potsdam die Chance, eine Emissionsminderung (Abgase, Feinstaub, Lärm) des Verkehrs zu erreichen sowie einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, wenn der Strom für die Elektrofahrzeuge aus erneuerbaren Quellen erzeugt wird. Da Elektrofahrzeuge in der Anschaffung noch sehr teuer sind, wird deren Einsatz in Potsdam vorrangig als Carsharingfahrzeuge erfolgen, um mit vertretbaren Kosten einer breiten Bevölkerungsschicht den Zugang zur Elektromobilität zu ermöglichen.

„Die Aufgeschlossenheit der Gesellschaft gegenüber der Elektromobilität ist eine Grundvoraussetzung für deren Umsetzung", sagte der Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bauen Matthias Klipp. Mit dem Carsharing von Elektrofahrzeugen in Potsdam und Berlin werden dessen Akzeptanz, mögliche Nutzungsbarrieren und Potenziale ermittelt.
„Es ist aber wichtig, keine unrealistischen Erwartungshaltungen zur Elektromobilität in der Öffentlichkeit zu erzeugen, die später zu Enttäuschungen führen", betont Matthias Klipp.
„Der Verbrennungsmotor wird auf absehbare Zeit seine Bedeutung für den Verkehr noch behalten und es werden auch auf diesem Feld weitere Effizienzverbesserungen auf der verkehrspolitischen Agenda bleiben müssen", stellte der Beigeordnete fest. Parallel gilt es bereits heute schrittweise den Übergang zu neuen Antrieben zu gestalten. Gerade im Bereich der Entwicklung der Batterie sind noch deutliche Fortschritte zu erreichen, um die Reichweite der Fahrzeuge zu erhöhen sowie die Kosten der Batterieherstellung zu reduzieren. Auch mit dem Aufbau einer Ladeinfrastruktur muss zeitnah begonnen werden, damit die Batterie der Elektrofahrzeuge während des Parkens geladen werden kann.