Montag, 5. Dezember 2011

Bürgerversammlung diskutiert Beteiligungskonzept zur Gartenstadt Drewitz

(Quelle: Landeshauptstadt Potsdam 05.12.2011)

In einer Bürgerversammlung am 6. Dezember um 18 Uhr in der Sporthalle der Grundschule „Am Priesterweg" werden die Ergebnisse des einjährigen Planungsprozesses von den am Verfahren Beteiligten vorgestellt und mit den Drewitzerinnen und Drewitzern diskutiert. Im Oktober 2010 hatte sich die Landeshauptstadt Potsdam entschlossen, das städtebauliche Konzept für die Gartenstadt Drewitz unter breiter öffentlicher Beteiligung in einem Werkstattverfahren weiter zu entwickeln.

Eines der wichtigsten Ergebnisse der Planungswerkstätten ist die Etablierung eines um-fassenden Beteiligungsprozesses. Nachdem sich die Drewitzerinnen und Drewitzer zu-nächst bei den Planungen zu ihrem Stadtteils übergangen fühlten, wurden für Drewitz neue Formen der Kommunikation und der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger eingeführt und erprobt. Einen Meilenstein stellt die Wahl der Bürgervertretung Drewitz im Mai 2011 dar, die als wichtiger Partner von der Stadtverwaltung in die anstehenden Planungs- und Entscheidungsprozesse eingebunden wird. Der Beigeordnete Klipp zeigt sich zuversichtlich, dass durch das engagierte Mitwirken von Bürgervertretern die Erneuerung des Stadtteils zusammen mit den Anwohnern umgesetzt werden kann.

Insgesamt fanden seit Oktober letzten Jahres vier Werkstätten unter Beteiligung von Bürgervertretern, eine Bürgerversammlung im März 2011 sowie eine Vielzahl von Arbeitstreffen zwischen Verwaltung und Stadtteilakteuren statt.

Mit der Bürgerversammlung ist der Beteiligungsprozess keinesfalls abgeschlossen, sie gibt vielmehr einen Zwischenstand. Herr Klipp machte deutlich, dass es zu allen für die Gartenstadt relevanten Themen und weiteren Planungsschritten umfassende Möglichkeiten der Information und Beteiligung für die Bürgerinnen und Bürger geben wird. Dazu verpflichtet sich die Stadt auch mit einem eigens für Drewitz erarbeiteten Beteiligungskonzept.

Der städtebauliche Masterplan für die weitere Entwicklung von Drewitz zeigt, dass die vorhandene Struktur des Städtebaus erhalten bleibt. Einen grundlegenden Umbau, wie noch im Wettbewerbsbeitrag von 2009 vorgesehen, wird es nicht geben. Stattdessen wurden die Möglichkeiten für Dachaufstockungen und punktuelle Neubauten in den Bestandsquartieren aufgezeigt. Vereinzelten Abriss von Gebäuden soll es zugunsten des Grünen Kreuzes und der Verbesserung der Verbindung der Wohnquartiere nördlich und südlich der Konrad-Wolf-Allee geben. Eine umfassende Neubebauung ist für den Bereich der ehemaligen REWE-Kaufhalle vorgesehen. Hier soll mittel- bis langfristig Wohnungsneubau entstehen.

Einen breiten Raum in der Diskussion nahm die Suche nach der verträglichsten Verkehrslösung ein. Es liegt nun ein gemeinsam erarbeitetes Verkehrskonzept vor, dass den Um-bau der Konrad-Wolf-Allee zum zentralen Stadtteilpark ermöglicht. Der Durchgangsverkehr wird aus dem Wohngebiet herausgehalten und über die Straße Zum Kirchsteigfeld gelenkt. Kreisverkehre am Nord- und am Südeingang von Drewitz sorgen neben anderen Maßnahmen für eine Verkehrsberuhigung. Die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr bleibt erhalten. Die Busse werden über die Fahrbahnen entlang des Konrad-Wolf-Parks geführt. Die Führung der Linien durch die Wolfgang-Staudte-Straße ist vom Tisch.

Mit der Bürgervertretung wurde vereinbart, dass die Auswirkungen der gefundenen Verkehrslösung 2015 gemeinsam überprüft werden. In der Konsequenz könnten weitere Anpassungen, z.B. der Ausbau der Straßenbahntrasse für den Kfz-Verkehr, erfolgen.

Kernstück der Gartenstadt und imageprägend für Drewitz wird das „Grüne Kreuz" sein. Dieses umfasst den Umbau der Konrad-Wolf-Allee zum neuen Stadtteilpark sowie die Umgestaltung der Straßenzüge Guido-Seeber-Weg und Hertha-Thiele-/Willi-Schiller-Weg. Neben der Anlage von Grün-, Spiel- und Aufenthaltsflächen wird es vor allem auch um die Herstellung möglichst barrierefreier Verbindungen für Fußgänger und Radfahrer gehen.

Die Erneuerung und Weiterentwicklung der sozialen Infrastruktur läuft bereits. Die Aufwertung der beiden bisher noch nicht sanierten Kita-Standorte hat begonnen bzw. wird durch den KIS vorbereitet. Der Umbau der Grundschule Am Priesterweg ist eines der Leuchtturmprojekte der Gartenstadt und beginnt im Februar 2012. Der Geschäftsbereich Bildung, Kultur und Sport bereitet derzeit die Ausschreibung eines Trägers für den Stadtteiltreff vor, der am Schulstandort etabliert werden soll.

Ein weiterer Schwerpunkt der zukünftigen Arbeit wird das Thema Klimaschutz und energetische Sanierung sein. Hierzu wird die Landeshauptstadt Potsdam gemeinsam mit der Pro Potsdam und der EWP Mittel für ein stadtteilbezogenes Konzept zur energetischen Sanierung beantragen, das 2012 erstellt werden soll.

Erste konkrete Erfahrungen mit der energetischen Sanierung von Wohnungen in Drewitz werden mit dem Modernisierungsvorhaben der Pro Potsdam im Bereich Guido-Seeber-Weg/Konrad-Wolf-Allee/Eduard-v.-Winterstein-Straße gemacht. Die sozialverträgliche Umsetzung des Vorhabens soll neben der Begrenzung der Mieten durch den Einsatz von Fördermitteln erfolgen. Zudem soll die Unterstützung der Mieter durch die eigentümerunabhängige Mieterberatung gewährleistet werden.