Freitag, 28. Oktober 2016

Abschied aus Sansibar

Kwa Heri Zanzibar. Tschüss und alles Gute Zanzibar.

An dieser Stelle heißt es nun Abschied nehmen. Abschied nehmen von der Umgebung und den Menschen, welche uns in den letzten 3 Monaten hier auf Zanzibar begleitet haben. Aber auch von der gemeinsamen Zeit als ASA-Team, welche für uns alle in vielerlei Hinsicht intensiv und erlebnisreich gewesen ist.

Das ASA-Team inn der Gartenstadt Drewitz.
Die ersten 3 Monate in Potsdam stellten für uns den Beginn dieser Phase da, in welcher wir in Teamarbeit die Entwicklungen und Prozesse rund um die Gartenstadt Drewitz untersuchen und beobachten konnten. Vieles konnten wir lernen über Formen der Stadtteilentwicklung - von der Planung, über die Durchführung bis hin zu den Reaktionen und Sichtweisen unterschiedlicher Akteure.

Das übergeordnete Ziel unseres Projektes bestand darin, über die Betrachtung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Regionen eine Art Maßnahmenkatalog für eine zukünftige Entwicklung des Stadtteils Kikwajuni Kwa Mjerumani auf Zanzibar zu formulieren.

Um uns mit den relevanten Sichtweisen und den Einzelheiten der Situation vor Ort intensiv zu befassen haben wir während der Zeit auf Zanzibar einiges über die Prozesse, Funktionsweisen und Herausforderungen der Siedlung erfahren können. Gespräche mit den BewohnerInnen und VertreterInnen unterschiedlicher Bereiche lieferten uns die nötigen Informationen, um einen Abschlussbericht zu verfassen, welcher die vergangene Situation aus den 1960er Jahren, die Entwicklungen und Prozesse in der Zwischenzeit, aber vor allem auch die aktuelle Lebenssituation inklusive der  Herausforderungen der Menschen beschreibt.

Im nächsten Schritt konnten wir dann eine Liste aus für uns relevanten Maßnahmen aufstellen, welche auf aktuelle Probleme des Wohnstandortes reagieren könnten. Dieser umfasst unter anderem Maßnahmen in Bereichen wie Freiraumplanung, Abfallentsorgung und Bürgerpartizipation. Welche von diesen Maßnahmen nun realisiert und umgesetzt werden können, wird nun von anderen Personen entschieden werden.

Das ASA-Team hat Gemeinsamkeiten und Unterschiede
zwischen Potsdam und Sansibar zusammengetragen.
An vielen Stellen waren für uns besonders die vielfältigen Gemeinsamkeiten beider Regionen interessant: Trotz der großen geographischen Entfernung wünschen sich beispielsweise die Bewohnenden beider Stadtteile, in die Planungs- und Umsetzungsprozesse involviert zu werden und ein Wort mitreden zu können. Auch ist  in beiden Regionen klar geworden: Die Zufriedenheit der Kinder und ihrer Bedürfnisse ist für die Bewertung der Wohn- und Lebensqualität einer Siedlung auch für die Eltern von großer Bedeutung!

Doch nicht nur projektbezogen konnten wir sehr viel aus der gemeinsamen Zeit lernen. Die ungewöhnliche Situation, über einen Zeitraum von 6 Monaten mit Menschen aus verschiedenen Kontexten intensiv zusammenzuarbeiten, ermöglichte einen sehr vielfältigen und erfahrungsreichen Austausch. Sei es durch das Kennenlernen der jeweils fremdartig erscheinenden Umgebung oder durch das Erkennen und Reflektieren der eigenen Einstellung und Lebensweise. Wir können alle von uns behaupten - in guten und auch weniger guten Zeiten - sehr viel über uns und unsere Mitmenschen gelernt zu haben, und weisen nun eine Erfahrung auf, die uns nicht wieder genommen werden kann. Mit Sicherheit werden uns die Erlebnisse noch lange in unseren weiteren Lebenswegen begleiten.

Ein Gruppenbild zum Abschied.
Wir danken allen Beteiligten dafür, dass uns diese Möglichkeit gegeben wurde, und für die intensive Unterstützung in beiden Projektphasen.

Ahsante sana -  vielen Dank!

Linda & Michael



Übrigens: In naher Zukunft ist eine Veranstaltung in Potsdam geplant, in der der deutsche Part des ASA-Teams ausführlicher von der Projektzeit auf Zanzibar berichten möchte und in der es mit Sicherheit Raum geben wird, sich auszutauschen und ins Gespräch zu kommen. Ort und Zeit werden hier rechtzeitig bekannt gegeben.