Freitag, 20. September 2019

Soziale Projekte in Drewitz werden gefördert


Die Potsdamer Stadtverordneten haben am Mittwoch das Stadtteilkonzept für Drewitz und den Stern beschlossen. Im Integrierten Entwicklungskonzept (IEK) ist festgehalten, worauf in den kommenden Jahren die Schwerpunkte bei der Quartiersentwicklung liegen sollen. 

Als Stärken des Stadtteils listet das IEK unter anderem das relativ geringe Durchschnittsalter der Drewitzer, das familienorientierte Wohnangebot und die gute Anbindung an den ÖPNV auf. Als Chancen gelten laut des Konzepts das in Kürze öffnende Café im Konrad-Wolf-Park, die umfassende energetische Sanierung des Wohnungsbestands sowie den Gewerbeverein, dessen Gründung in Planung ist. Als Risiken für den Stadtteil hingegen werden die hohe Fluktuation durch die Sanierungen, der hohe Anteil an Migranten und das Erscheinungsbild und der Leerstand im Havel-Nuthe-Center aufgeführt. Als Belastung für die soziale Situation werden die hohe Arbeitslosigkeit im Kiez, ein geringes- Pro-Kopf-Einkommen und der hohe Anteil an Alleinerziehenden genannt.

Weil in Drewitz in den vergangenen Jahren baulich schon so viel passiert ist, seien vor allem Maßnahmen vorgesehen, die „die Situation im Stadtteil kleinteilig verbessern und das geschaffene räumliche Angebot programmatisch unterstützen“. Gemeint ist unter anderem die weitere Umsetzung des Gartenstadtkonzepts. „In Drewitz steht die Stabilisierung der sozialen Situation sowie die Unterstützung und Förderung von Menschen in sozialen Problemlagen im Fokus der Entwicklung“, heißt es in der Kurzfassung des Konzepts. Dazu zähle auch die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Die städtebauliche Weiterentwicklung soll ebenso fortgeführt werden wie die energetische Sanierung des Wohnungsbestands der ProPotsdam – Letzteres ohne die Verdrängung der jetzigen Mieterinnen und Mieter. Auch die weitere Entwicklung und Umsetzung eines klimafreundlichen Verkehrskonzepts, Begegnungsorte und Kulturangebote sowie die Stärkung des lokalen Gewerbes stehen weiter auf der Agenda.

Geplant sind unter anderem weitere Mittel für soziale und Stadtteilprojekte. Angedachte Themen sind etwa Umweltbildung, gesunde Ernährung sowie Mobilitätserziehung für Kinder und Familien. Insgesamt sollen für die Vorhaben mehr als 700.000 Euro aus dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ bereitgestellt werden. Rund 240.000 Euro pro Jahr wird die Stadt Potsdam beitragen.