Die Potsdamer Stadtverordneten haben am Mittwoch das Stadtteilkonzept
für Drewitz und den Stern beschlossen. Im Integrierten Entwicklungskonzept
(IEK) ist festgehalten, worauf in den kommenden Jahren die Schwerpunkte bei der
Quartiersentwicklung liegen sollen.
Als Stärken des Stadtteils listet das IEK unter anderem das relativ
geringe Durchschnittsalter der Drewitzer, das familienorientierte Wohnangebot
und die gute Anbindung an den ÖPNV auf. Als Chancen gelten laut des Konzepts
das in Kürze öffnende Café im Konrad-Wolf-Park, die umfassende energetische
Sanierung des Wohnungsbestands sowie den Gewerbeverein, dessen Gründung in
Planung ist. Als Risiken für den Stadtteil hingegen werden die hohe Fluktuation
durch die Sanierungen, der hohe Anteil an Migranten und das Erscheinungsbild
und der Leerstand im Havel-Nuthe-Center aufgeführt. Als Belastung für die
soziale Situation werden die hohe Arbeitslosigkeit im Kiez, ein geringes-
Pro-Kopf-Einkommen und der hohe Anteil an Alleinerziehenden genannt.
Weil in Drewitz in den vergangenen Jahren baulich schon so
viel passiert ist, seien vor allem Maßnahmen vorgesehen, die „die Situation im
Stadtteil kleinteilig verbessern und das geschaffene räumliche Angebot
programmatisch unterstützen“. Gemeint ist unter anderem die weitere Umsetzung
des Gartenstadtkonzepts. „In Drewitz steht die Stabilisierung der sozialen
Situation sowie die Unterstützung und Förderung von Menschen in sozialen
Problemlagen im Fokus der Entwicklung“, heißt es in der Kurzfassung des Konzepts.
Dazu zähle auch die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Die städtebauliche
Weiterentwicklung soll ebenso fortgeführt werden wie die energetische Sanierung
des Wohnungsbestands der ProPotsdam – Letzteres ohne die Verdrängung der
jetzigen Mieterinnen und Mieter. Auch die weitere Entwicklung und Umsetzung
eines klimafreundlichen Verkehrskonzepts, Begegnungsorte und Kulturangebote
sowie die Stärkung des lokalen Gewerbes stehen weiter auf der Agenda.
Geplant sind unter anderem weitere Mittel für soziale und
Stadtteilprojekte. Angedachte Themen sind etwa Umweltbildung, gesunde Ernährung
sowie Mobilitätserziehung für Kinder und Familien. Insgesamt sollen für die
Vorhaben mehr als 700.000 Euro aus dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ bereitgestellt
werden. Rund 240.000 Euro pro Jahr wird die Stadt Potsdam beitragen.