Montag, 27. Januar 2020

Filmstadt Potsdam: Bürgerwissenschaftler gesucht


Für das Filmforschungsprojekt prädestiniert:
Die Gartenstadt Drewitz mit Rolle und Co.
Foto: Carolin Brüstel
Potsdamerinnen und Potsdamer haben die Gelegenheit, an einem Forschungsprojekt der Filmuniversität Babelsberg mitzuwirken. „Das filmische Gesicht der Stadt Potsdam“ ist ein bürgerwissenschaftliches Projekt, das den Einfluss der Filmkultur auf die Stadt untersucht. Das kommt nicht von ungefähr: Immerhin werden seit mehr als 100 Jahren in Potsdam Filme gedreht. Im vergangenen Jahr wurde die Landeshauptstadt zur „UNESCO Creative City of Film“ erklärt.

Gemeinsam mit den Potsdamerinnen und Potsdamern möchte die Filmuni Babelsberg nun Objekte im städtischen Raum finden und analysieren, die auf die Filmgeschichte und aktuellen Medienproduktionen verweisen. „Durch Straßen, die nach Filmschaffenden benannt und Filmfiguren, die auf eine Mauer gemalt wurden oder durch Autogrammkarten an der Wand eines Hotels oder eines Restaurants sind überall in der Stadt Potsdam Punkte entstanden, die auf die Filmgeschichte und aktuelle Medienproduktionen hinweisen“, heißt es auf der Homepage des Forschungsprojekts.

Gesucht werden zum Beispiel:
 ‍• Straßen, die nach Filmschaffenden benannt sind
 • Bilder von Filmschaffenden, Filmfiguren und filmischen Motiven (wie z.B. Filmklappe) auf Wänden und Objekten des öffentlichen Raumes (z.B. Stromkästen etc.)
 ‍• Räume, Plätze, Institutionen, Geschäfte etc., die nach Filmen, Filmschaffenden oder Filmfiguren benannt wurden
 ‍• Institutionen, Geschäfte etc., die Objekte zum Thema Film zur Dekoration platziert haben (z.B. Filmplakate, Autogrammkarten, Filmklappe etc.)

Dabei stellen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ganz unterschiedliche Forschungsfragen: Etwa, ob sich filmische „Knotenpunkte“ in der Stadt feststellen lassen, welche Filmberufe, Filmschaffenden, Filmfiguren oder Filme vertreten sind und ob manche häufiger vorkommen als andere, auf welche filmhistorischen Epochen und Kulturen im städtischen Raum Bezug genommen wird und ob manche häufiger auftreten als andere, welche Symbole und Assoziationsbrücken im städtischen Raum genutzt werden und ob sich genderspezifische Gewichtungen feststellen lassen.

Wer mitforschen möchte, kann sich beteiligen, indem er oder sie bis zum 23. Februar filmische Objekte in der Stadt an die Projektgruppe meldet. Das ist innerhalb weniger Minuten über eine spezielle App, per E-Mail oder über Instagram möglich. Fotos sind gerne gesehen, aber kein Muss.

Die Ergebnisse werden anschließend kartiert und fließen in das Gesamtprojekt „Das filmische Gesicht der Städte“ ein. Diese größere Studie wird bis Ende 2022 an der Filmuniversität erarbeitet und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Das Forschungsprojekt untersucht die Imagebildung von so genannten „Filmstädten“ als diskursiven Prozess. Anhand der Städte Potsdam und Aarhus (Dänemark) werden Akteur*innen-Strukturen, Formationsmechanismen, die Bildung von Key-Narrativen sowie räumliche Dimensionen dieser besonderen Imagebildung untersucht. Des Weiteren sollen die im Workshop erarbeiteten Ergebnisse in Empfehlungen zur zukünftigen Gestaltung der „Filmstadt“ Potsdam überführt und städtischen Verantwortlichen vorgelegt werden, heißt es auf der Projekt-Homepage.

Neben dem ideellen Wert, an einem so spannenden Forschungsprojekt teilzunehmen, gibt es noch handfeste Preise zu gewinnen. So werden unter anderem Bücher, DVDs, Kinokarten und Zeitungsabonnements verlost.

Im Rahmen des bürgerwissenschaftlichen Projekts finden einige Veranstaltungen statt, die für Interessierte offen sind:
‍‍• Am 5. April zum „Lies-eine-Straßenkarte-Tag“ gibt es eine Führung zu ausgewählten Fundorten an und einen Einblick in die Hintergründe, die bis dahin zu den Entdeckungen erarbeitet werden  konnten.
‍• Am 9. Mai wird das Gesamtprojekt und der bisherige Stand des bürgerwissenschaftlichen Projektes auf dem „Potsdamer Tag der Wissenschaften“ vorgestellt.
‍• Am 28. Mai sind Interessierte eingeladen, an einem Workshop in der Wissenschaftsetage in Potsdam teilzunehmen, um ausgehend von den gestellten Forschungsfragen gemeinsam mit dem Projektteam die Detailkarte  zu analysieren.


Für weitere Informationen, Teilnahmebedingungen und Neuigkeiten zum Forschungsprojekt bitte HIER klicken.