Für das Filmforschungsprojekt prädestiniert: Die Gartenstadt Drewitz mit Rolle und Co. Foto: Carolin Brüstel |
Gemeinsam mit den Potsdamerinnen und Potsdamern möchte die
Filmuni Babelsberg nun Objekte im städtischen Raum finden und analysieren, die
auf die Filmgeschichte und aktuellen Medienproduktionen verweisen. „Durch
Straßen, die nach Filmschaffenden benannt und Filmfiguren, die auf eine Mauer
gemalt wurden oder durch Autogrammkarten an der Wand eines Hotels oder eines
Restaurants sind überall in der Stadt Potsdam Punkte entstanden, die auf die
Filmgeschichte und aktuelle Medienproduktionen hinweisen“, heißt es auf der Homepage
des Forschungsprojekts.
Gesucht werden zum Beispiel:
• Straßen, die nach
Filmschaffenden benannt sind
• Bilder von
Filmschaffenden, Filmfiguren und filmischen Motiven (wie z.B. Filmklappe) auf
Wänden und Objekten des öffentlichen Raumes (z.B. Stromkästen etc.)
• Räume, Plätze,
Institutionen, Geschäfte etc., die nach Filmen, Filmschaffenden oder
Filmfiguren benannt wurden
• Institutionen,
Geschäfte etc., die Objekte zum Thema Film zur Dekoration platziert haben (z.B.
Filmplakate, Autogrammkarten, Filmklappe etc.)
Dabei stellen sich die Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler ganz unterschiedliche Forschungsfragen: Etwa, ob sich filmische
„Knotenpunkte“ in der Stadt feststellen lassen, welche Filmberufe,
Filmschaffenden, Filmfiguren oder Filme vertreten sind und ob manche häufiger
vorkommen als andere, auf welche filmhistorischen Epochen und Kulturen im
städtischen Raum Bezug genommen wird und ob manche häufiger auftreten als
andere, welche Symbole und Assoziationsbrücken im städtischen Raum genutzt
werden und ob sich genderspezifische Gewichtungen feststellen lassen.
Wer mitforschen möchte, kann sich beteiligen, indem er oder
sie bis zum 23. Februar filmische Objekte in der Stadt an die Projektgruppe
meldet. Das ist innerhalb weniger Minuten über eine spezielle App, per E-Mail oder
über Instagram möglich. Fotos sind gerne gesehen, aber kein Muss.
Die Ergebnisse werden anschließend kartiert und fließen in
das Gesamtprojekt „Das filmische Gesicht der Städte“ ein. Diese größere Studie
wird bis Ende 2022 an der Filmuniversität erarbeitet und vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung gefördert. Das Forschungsprojekt untersucht die
Imagebildung von so genannten „Filmstädten“ als diskursiven Prozess. Anhand der
Städte Potsdam und Aarhus (Dänemark) werden Akteur*innen-Strukturen,
Formationsmechanismen, die Bildung von Key-Narrativen sowie räumliche
Dimensionen dieser besonderen Imagebildung untersucht. Des Weiteren sollen die
im Workshop erarbeiteten Ergebnisse in Empfehlungen zur zukünftigen Gestaltung
der „Filmstadt“ Potsdam überführt und städtischen Verantwortlichen vorgelegt
werden, heißt es auf der Projekt-Homepage.
Neben dem ideellen Wert, an einem so spannenden Forschungsprojekt
teilzunehmen, gibt es noch handfeste Preise zu gewinnen. So werden unter
anderem Bücher, DVDs, Kinokarten und Zeitungsabonnements verlost.
Im Rahmen des bürgerwissenschaftlichen Projekts finden einige
Veranstaltungen statt, die für Interessierte offen sind:
• Am 5. April zum „Lies-eine-Straßenkarte-Tag“ gibt es
eine Führung zu ausgewählten Fundorten an und einen Einblick in die
Hintergründe, die bis dahin zu den Entdeckungen erarbeitet werden konnten.
• Am 9. Mai wird
das Gesamtprojekt und der bisherige Stand des bürgerwissenschaftlichen
Projektes auf dem „Potsdamer Tag der Wissenschaften“ vorgestellt.
• Am 28. Mai sind
Interessierte eingeladen, an einem Workshop in der Wissenschaftsetage in
Potsdam teilzunehmen, um ausgehend von den gestellten Forschungsfragen
gemeinsam mit dem Projektteam die Detailkarte
zu analysieren.
Für weitere Informationen, Teilnahmebedingungen und Neuigkeiten
zum Forschungsprojekt bitte HIER klicken.