Freitag, 24. Januar 2020

Nach Cyberattacke: Weiterhin Einschränkungen bei der Verwaltung


Foto: Pexels/Pixabay
Nach dem Abschalten der Internetverbindung der Landeshauptstadt Potsdam aufgrund des Hackerangriffs ist der Bürgerservice der Landeshauptstadt Potsdam aktuell noch immer nur eingeschränkt nutzbar. Die Verwaltung kann derzeit keine E-Mails von außen empfangen und eingehende E-Mails werden auch nicht weitergeleitet. Aus diesem Grund müssen Bürgerinnen und Bürger derzeit alle Anträge schriftlich auf dem Postweg bei der Verwaltung einreichen.
Für Rückfragen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterhin telefonisch zur Verfügung. Anruferinnen und Anrufer können auch die Behördennummer 115 sowie die zentrale Nummer 0331 2890 nutzen, dort werden sie an die zuständigen Kolleginnen und Kollegen weitergeleitet.
Die Feuerwehr sei trotz des Angriffs auf die Computersystem hundertprozentig arbeitsfähig, teilte die Stadt weiterhin mit. Auch alle Auszahlungen beispielsweise an Sozialhilfe- und Wohngeldempfänger, Jugendhilfeträger oder für Honorare der Volkshochschullehrer seien gewährleistet, ebenso für die Mitarbeitenden der Verwaltung, sagte Oberbürgermeister Mike Schubert.  Derzeit werde mit Hochdruck an der Behebung des Problems gearbeitet, auch am Wochenende.

Beim Thema Infektionsschutz bittet die Landeshauptstadt darum, alle Hinweise per Fax an die Nummer 0331 289 2353 zu senden. Für Kurse in der Volkshochschule können sich Interessierte per Telefon unter 0331 289 4566 anmelden.

Alle onlinebasierten Anwendungen der Stadtverwaltung sind derzeit nicht nutzbar. Dazu zählen die für Bürgerinnen und Bürger relevanten Serviceeinrichtungen unter anderem der KfZ-Behörde, die Urkundenstelle des Standesamtes und das Portal Maerker und Maerker Plus. Die Leistungen im Bürgerservicecenter stehen derzeit nur eingeschränkt zur Verfügung; im Bürgerservice kann weiterhin nicht mit Karte gezahlt werden. Telefone und Fax stehen weiter für die gesamte Stadtverwaltung ohne Probleme zur Verfügung. Die interne Kommunikation über das Intranet und den internen Mailverkehr bleibt grundsätzlich weiter aufrechterhalten.

Hintergrund:
Die Landeshauptstadt Potsdam hat am Mittwochabend die Internetverbindung der Verwaltung abgeschaltet. In den davorliegenden zwei Tagen waren in zentralen Netzzugängen der Landeshauptstadt zahlreiche Ungereimtheiten festgestellt worden.  Verantwortlich dafür sei laut der Verwaltung eine Schwachstelle im System eines externen Anbieters, worüber versucht wird, von extern unautorisiert Daten der Landeshauptstadt abzurufen oder Schadsoftware zu installieren. Um den Schaden zu analysieren und um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten, sind externe IT-Sicherheitsfirmen und IT-Forensiker beauftragt, die IT-Spezialisten der Verwaltung bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Die Landeshauptstadt hat Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt und die für IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlichen Landes- und Bundesstellen informiert.

Aktuelle Informationen zum Stand der Arbeiten werden auf www.potsdam.de sowie auf Twitter www.twitter.com/lh_potsdam komuniziert.