Dienstag, 28. Januar 2014

Stadt Potsdam: Auf dem Weg zum emissionsfreien Stadtteil

(Quelle: Landeshauptstadt Potsdam, 28. Januar 2014)

Ein Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept für Drewitz

Der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt Matthias Klipp stellte am 28. Januar 2014 gemeinsam mit Jörn-Michael Westphal, Geschäftsführer der ProPotsdam, und Uwe Schmidt, Abteilungsleiter Energiemanagement der Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP), das Energie- und Klimaschutzkonzept für die Gartenstadt Drewitz vor.

Matthias Klipp: „Mit dem Energiekonzept entwickeln wir das ursprüngliche Gartenstadt-Konzept aus dem Jahre 2009 weiter. Es wirft detailliert neue Fragen auf, wie zum Beispiel zur Qualität der Haustechnik oder der Energiegewinnung. Es nimmt aber auch alte Fragestellungen auf und geht ihnen feingliedriger nach, etwa beim Thema Mobilität."

ProPotsdam, EWP und die Landeshauptstadt haben gemeinsam für die Gartenstadt Drewitz ein integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept erarbeiten lassen. Unter dem Titel "Gartenstadt Drewitz - energetisch stark, energisch grün - auf dem Weg zum emissionsfreien Stadtteil" soll sich Drewitz auf Basis des Konzeptes in den nächsten Jahren zum klimafreundlichen und grünen Wohngebiet entwickeln. Das Konzept soll zudem die Grundlage für die pilothafte Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes auf Stadtteilebene in Drewitz sein.

Das Gartenstadtprojekt in Drewitz ist eines der wichtigsten Vorhaben der Landeshauptstadt. Neben der Aufwertung des Stadtteils wird auch das Ziel der energetischen und klimagerechten Stadterneuerung bis 2050 hin zum ersten CO2-neutralen Stadtteil Potsdams verfolgt. Dabei soll der kommunale Wohnungsbestand in Drewitz bereits bis 2025 CO2-neutral sein. Wie dies gelingen kann, konnte im Rahmen des 2011 durchgeführten Werkstattverfahrens zur Erarbeitung des Masterplans Gartenstadt Drewitz noch nicht betrachtet werden. Daher sollte in dem integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept, aufbauend auf dem Wettbewerbsbeitrag der ProPotsdam aus dem Jahr 2009, untersucht werden, wie das ehrgeizige Ziel auch vor dem Hintergrund der Sozialverträglichkeit umgesetzt werden kann. Drewitz ist Pilotvorhaben des KfW-Förderprogramms "Energetische Stadtsanierung". Auch das Land begleitet und unterstützt die Entwicklung in der Gartenstadt, bspw. durch das Durchführen von Werkstattgesprächen, welche einen Austausch zwischen den Brandenburger Kommunen zu dem Thema ermöglichen.
Mit der Erarbeitung wurde das Büro planzwei aus Hannover beauftragt. Die Kosten für das Konzept in Höhe von 128.000 Euro werden dabei von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu 65 Prozent gefördert.

Direkt einbezogen in die Erarbeitung waren neben den drei Partnern die Verkehrsbetriebe Potsdam, der Arbeitskreis StadtSpuren, die Bürgervertretung und das BürgerAktiv. Auch das Energieforum Potsdam und das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) waren eingeladen sich einzubringen. Die Inhalte und Ergebnisse des Konzeptes wurden den DrewitzerInnen auf einem Themenabend der Bürgervertretung und auf dem Gartenstadtfest 2013 präsentiert und zur Diskussion gestellt.

Das Konzept fasst die notwendigen Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs durch Gebäudesanierung und Optimierung der Energieversorgung, zur Verminderung verkehrsbasierter Emissionen sowie Anpassungsstrategien an die Folgen des Klimawandels zusammen. Neben diesen Themen wurden auch Anforderungen an den geplanten Neubau, das Wohnumfeld, die Gestaltung der Gebäude sowie die Sicherung von Beteiligung und Sozialverträglichkeit formuliert.

Durch die Umsetzung aller Maßnahmen könnten die produzierten CO2-Emissionen in Drewitz bis 2050 um 87 Prozent gesenkt und der Endenergieverbrauch halbiert werden.

Das Konzept soll nach Beschluss durch die Stadtverordnetenversammlung die Grundlage für die weitere energetische Stadterneuerung in der Gartenstadt Drewitz bilden. Durch den Beschluss sollen die Ernsthaftigkeit des Projektes verdeutlicht und die Chancen für die Akquise von Fördermitteln verbessert werden.

In einem nächsten Schritt ist die Beauftragung eines Sanierungsmanagers vorgesehen, zunächst für drei Jahre. Der Sanierungsmanager soll u.a. die Akteure bei der Umsetzung der einzelnen Maßnahmen begleiten, beraten, Impulsgeber sein und eine koordinierende Funktion einnehmen. Zur Finanzierung sollen wieder Fördermittel der KfW genutzt werden.