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Freitag, 26. März 2021

Frau bedroht Mann mit Messer

Symbolfoto: Ingo Kramarek/Pixabay
Eine 30-jährige Frau wurde am Mittwochnachmittag auf dem Ernst-Busch-Platz in Drewitz von der Polizei verhaftet. Zuvor soll sie an der Tram-Haltestelle Hans-Albers-Straße einen Mann mit einem Messer bedroht haben. Eine Zeugin hatte daraufhin die Polizei alarmiert, die die Verdächtige am Ernst-Busch-Platz aufgreifen konnte. Die 30-jährige wurde laut Polizeibericht aufgrund ihres Verhaltens vor Ort und einem gemessenen Promillewert von 1,46 Promille zur Verhinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam genommen. Bei einem Zeugen aus der Gruppe konnte ein kleineres Obstmesser aufgefunden werden, welches als Tatmittel in Frage komme, heißt es weiter.

Das bislang unbekannte Opfer, ein Mann von geschätzten 30 Jahren mit dunkler Hautfarbe, schwarzer Jacke und rotem Basecap konnte im Umfeld nicht mehr angetroffen werden. Die Polizei bittet diesen Mann, sich unter der Telefonnummer (0331) 5508-0 an die Polizeiinspektion Potsdam oder jede andere Polizeidienststelle zu wenden. Der Aufruf richtet sich auch an Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben und Hinweise auf die Identität des Opfers geben könnten.

Nun ermittelt die Polizei wegen Bedrohung und prüft in diesem Zusammenhang auch, ob eine fremdenfeindliche Motivation für das Handeln der Tatverdächtigen in Frage kommen könnte.


Mittwoch, 10. Februar 2021

Digitale Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen

Foto: Alexas Fotos/Pixabay
Am 14. Februar hätte in normalen Jahren am Alten Markt die Aktion One Billion Rising stattgefunden – ein Tanzflashmob mit Kundgebung, der Gewalt gegen Frauen thematisiert und ihr Ende einfordert. Denn weltweit erlebt jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens Gewalt, das ergibt insgesamt die erschreckende Zahl von einer Milliarde („One Billion“) Frauen.

Aufgrund der Corona-Pandemie muss das Autonome Frauenzentrum die Veranstaltung dieses Jahr jedoch absagen. Um dennoch für eine breite Öffentlichkeit Aufmerksamkeit zu schaffen, startete das Autonome Frauenzentrum am 8. Februar eine digitale Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen. Denn gerade in Zeiten des Lockdowns ist die Situation für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, sehr schwierig: Kontakte, die Hilfe vermitteln könnten fallen weg; zugleich sind viele Frauen mit dem gewalttätigen (Ex-)Partner dauerhaft auf engstem Raum zusammen.

Das macht sich bemerkbar: Die Polizeistatistik Potsdam (POLAS) zeigt im Zeitraum zwischen 1. März und 22. Juli 2020 insgesamt 1.840 Vorgänge im Kontext „Häusliche Gewalt“. Das waren 332 Fälle bzw. 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (2019: 1.508 Fälle).

Doch auch im öffentlichen Raum in Potsdam gibt es immer wieder Übergriffe auf Frauen. So gingen etwa im August 2020 Überfälle auf Frauen in Griebnitzsee und am Schlaatz durch die Medien.

Noch bis zum 14. Februar 2021 veröffentlicht das Autonome Frauenzentrum auf Facebook und auf der eigenen Webseite https://frauenzentrum-potsdam.de/ unter „Aktuelles“ jeden Tag ein Video, in dem Akteurinnen aus der Frauenpolitik ein Statement zum Thema abgeben. Mit dabei sind etwa die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg Ursula Nonnemacher oder die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Potsdam Martina Trauth. Natürlich wird auch das Autonome Frauenzentrum selbst mit einem eigenen Statement dabei sein. Die Videos werden täglich um 16 Uhr veröffentlicht.

Kontakte im Notfall

  • Im akuten Fall von häuslicher Gewalt erreicht Ihr das Frauenhaus unter 0331 96 45 16.
  • Unter 0331 97 46 95 könnt Ihr einen Termin in der Frauen- und Mädchenberatungsstelle vereinbaren.
  • Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter 08000 116 016 ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben – 365 Tage, rund um die Uhr erreichbar.

Quelle: Autonomes Frauenzentrum Potsdam

 

Mittwoch, 25. November 2020

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: Häusliche Gewalt ist allgegenwärtig – auch in Potsdam

Foto: Alexas Fotos/Pixabay
Zum heutigen Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen werden wieder überall in Deutschland Fahnen gehisst – so auch vor dem Potsdamer Rathaus, dem Sozialministerium und dem Landtag. Vor dem Parlamentsgebäude wird der Frauenpolitische Rat zudem eine „Rote-Schuhe-Aktion“ durchführen: 117 Paar Schuhe stehen symbolisch für die 117 Frauen, die im vergangenen Jahr in Deutschland von ihren (Ex-)Partnern ermordet wurden. Jeden dritten Tag fällt also in der Bundesrepublik eine Frau solch einem Femizid zum Opfer. In Brandenburg wurden 2019 9 Frauen durch ihren (Ex-)Partner oder Ehemann getötet.

Laut PNN verzeichnete die Polizei in Brandenburg in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 1.840 Fälle häuslicher Gewalt –22 Prozent mehr als im selben Zeitraum 2019. Laut den Zahlen des Landeskriminalamts lag Potsdam im vergangenen Jahr bei Straftaten im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt mit 6,8 Prozent aller erfassten Fälle auf Platz zwei hinter Cottbus. Eine besondere Belastung ist die Situation für geflüchtete Frauen in Gemeinschaftsunterkünften, heißt es von Seiten des Autonomen Frauenzentrums Potsdam.

„Es ist wichtig, häusliche Gewalt immer wieder zu thematisieren, in den Medien differenziert darüber zu berichten und Frauen Mut zu machen", so Heiderose Gerber, Vorständin des Frauenzentrums. Gerade der Lockdown des Frühjahrs 2020 habe gezeigt, wie wichtig es ist, dass Nachbarinnen und Nachbarn sowie Angehörige aufmerksam sind, Unterstützung anbieten und im Zweifel die Polizei verständigen. Positive Entwicklungen sieht das Autonome Frauenzentrum in der medialen Berichterstattung, die zunehmend differenzierter wird. So hat auch der deutsche Presserat 2019 dazu aufgerufen, auf verharmlosende Begriffe wie „Familiendrama“ zu verzichten.

Im Potsdamer Frauenhaus fanden 2019 38 Frauen und 38 Kinder Schutz. Der Bedarf sei jedoch weit größer: 66 Frauen konnten nicht aufgenommen werden und wurden an andere Schutzeinrichtungen vermittelt. Besonders schwierig sei die Lage für Frauen mit mehr als drei Kindern, weil nicht nur im Potsdamer Frauenhaus, sondern auch in der Umgebung keine ausreichende Infrastruktur vorhanden ist.

Die Frauen, die im Potsdamer Frauenhaus waren, sind durchschnittlich jung: 43 Prozent von ihnen waren jünger als 30, 47 Prozent zwischen 30 und 40 Jahren alt. Rund zwei Drittel der Frauen suchten vor dem eigenen Ehemann oder Lebenspartner Schutz, weitere 11 Prozent vor ihrem Ex-Partner bzw. Ex-Mann. Die meisten Frauen wurden 2019 durch Beratungsstellen, Ärzte oder Jobcenter vermittelt, auch die Polizei brachte viele von ihnen ins Frauenhaus.

Die wichtige Rolle der öffentlichen Institutionen zeigte sich im Frühjahr 2020: Durch den Lockdown fielen die meisten dieser Kontakte weg, entsprechend weniger Anfragen erreichten das Frauenhaus: Die Belegung des Frauenhauses sackte im Lockdown auf 5 Frauen ab. Im bisherigen Rückblick auf das Jahr 2020 zeigt sich, dass 50% der Belegung im Januar und Februar, also vor dem Lockdown stattfand. Erst mit Aufhebung des Lockdowns stiegen die Zahlen wieder.

Beratungsstelle: Die Beratungsstelle für Frauen und Mädchen in der Garnstraße in Babelsberg führte 2019 insgesamt 691 Beratungen durch. Für den Großteil der Frauen war das Erstgespräch ausreichend, viele Frauen wurden aber auch mehrfach beraten. Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle standen entweder im persönlichen Gespräch in der Beratungsstelle zur Verfügung, beraten wurde aber auch per E-Mail, telefonisch, postalisch, sowie aufsuchend. Inhaltlich waren die Themen häusliche Gewalt sowie Trennung und Scheidung bestimmend. Außerdem wurden auch Menschen aus dem sozialen Umfeld sowie professionelle Helferinnen und Helfer beraten.

Die Frauennotwohnung des Vereins war während des Jahres 2019 fast voll ausgelastet. Sie wird vorrangig von Frauen mit einem längeren Betreuungs- und Begleitungsbedarf bewohnt sowie von Frauen mit älteren Söhnen.

Mehr zu Beratungs- und Hilfsangeboten für Frauen in Not findet Ihr unter https://frauenzentrum-potsdam.de.

 

Kontakte im Notfall

  • Im akuten Fall von häuslicher Gewalt erreicht Ihr das Frauenhaus unter 0331 96 45 16.
  • Opfer einer Vergewaltigung sollten sich auf jeden Fall medizinisch untersuchen lassen, auch wenn Sie selbst keine Verletzungen bemerken. Unter anderem bietet das Klinikum Ernst von Bergmann medizinische Hilfe für Vergewaltigungsopfer an. Weitere Informationen zu Handlungsmöglichkeiten und zur vertraulichen Spurensicherung und findet Ihr hier. https://www.hilfe-nach-vergewaltigung-brandenburg.de/
  • Bei Beratungsbedarf steht die Frauen- und Mädchenberatungsstelle unter 0331 97 46 95 zur Verfügung.
  • Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter 08000 116 016 ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben – 365 Tage, rund um die Uhr erreichbar.