Posts mit dem Label CO2-Neutralität werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label CO2-Neutralität werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 26. Januar 2016

Der Sanierungsmanager hat mal nachgefragt...

...diesmal bei der KlimaAgentur Potsdam

Heute möchte ich Ihnen die KlimaAgentur Potsdam vorstellen. Dafür habe ich mit dem Mitarbeiter Mathias Kluska ein Interview über das Tätigkeitsfeld der Agentur in Potsdam-Drewitz geführt.

Guten Tag Herr Kluska, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für einen Beitrag für unsere Klima-Kolumne nehmen. Könnten Sie als Einstieg kurz darstellen, welche Aufgabe die KlimaAgentur der Stadtwerke Potsdam hat?

Wir möchten für die Potsdamer der Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Themen Klimaschutz, Energiesparen und energieeffizientes Bauen und Sanieren sein. Begriffe wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz oder Energiewende gewinnen aktuell immer mehr an Bedeutung und dies wird auch in unserem Alltag spürbar. So müssen sich beispielsweise Bauherren nach den Vorschriften der Energieeinsparverordnung richten, und Autohersteller dürfen bestimmte Abgaswerte nicht überschreiten.
Auf der anderen Seite wird es für viele Menschen immer wichtiger zu wissen, wie Ihr Strom erzeugt wird oder wie man Energie sparen kann. Wenn Sie also beispielsweise eine energetische Sanierung Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung planen, oder wenn Sie einfach nur ihre Stromkosten senken möchten, beraten wir Sie gern.

Welche Rolle fällt der KlimaAgentur im Wandlungsprozess des Potsdamer Stadtteils Drewitz hin zu einer CO2-neutralen Gartenstadt zu, und welche Angebote macht sie dabei den Drewitzern?

Vor allem möchten wir den Drewitzern dabei helfen, in Ihrer neuen Gartenstadt "anzukommen". Ich denke, dass sich die meisten Mieter über die Sanierungsmaßnahmen freuen und den Wandel Ihres Viertels gespannt verfolgen. Sicher gibt es aber hier und da auch Fragen, vielleicht sogar Sorgen.
Bei Problemen mit der neuen Heizungstechnik, bei Fragen zum Stromverbrauch oder auch zum richtigen Lüften können wir den Drewitzern kostenfrei unsere Hilfe und Unterstützung anbieten.

An welchen Veranstaltungen bzw. Projekten oder Beratungsangeboten sind Sie in Potsdam-Drewitz konkret beteiligt, und wer sind ihre Kooperationspartner vor Ort?

Neben unserem allgemeinen Beratungsangebot möchten wir zusammen mit der ProPotsdam, der STATTBAU Entwicklungsgesellschaft und der Verbraucherzentrale Potsdam auf die Mieter der Gartenstadt zugehen. Hierzu sind regelmäßige Info-Abende geplant, an denen wir die Drewitzer bei Fragen und Problemen rund um die Sanierung beraten und unterstützen möchten. Eine erste entsprechende Veranstaltung hat bereits im vergangenen November im Begegnungszentrum oskar. in der Grundschule am Priesterweg stattgefunden.

Welche Ziele hat sich die KlimaAgentur für Potsdam-Drewitz in den nächsten Jahren gesetzt?

Zuallererst wünschen wir uns natürlich, dass sich die Mieter und Hauseigentümer in Ihrer Gartenstadt wohlfühlen, und dass dieses Projekt künftig Schule macht. Wir möchten mit unserer Arbeit dazu beitragen, über das Wie und Warum zu informieren. Zudem wer
den wir natürlich den Drewitzern weiterhin mit Rat und Tat persönlich zur Seite stehen.

Vielen Dank.

Das Interview führte Mari Pape für das Sanierungsmanagement Drewitz

Die KlimaAgentur Potsdam erreicht man hier:
Charlottenstraße 42
14467 Potsdam
Telefon: 0331 661 9730
E-Mail: klimaagentur@swp-potsdam.de

Montag, 9. November 2015

Besuchermagnet Gartenstadt

Gäste aus neun Ländern kamen in diesem Jahr bisher nach Drewitz

Die Gartenstadt Drewitz hat sich mittlerweile zu einem begehrten Besuchermagneten für fachspezifisches Publikum aus den Bereichen Stadtentwicklung, energetische Sanierung und CO2-Neutralität entwickelt.

Im Rahmen verschiedener Förder- und Weiterbildungsprogramme der unterschiedlichsten Institutionen kamen in diesem Jahr zahlreiche Delegationen und Gruppen aus vielen Teilen der Welt nach Drewitz, um sich von der Umsetzung des Gartenstadt-Konzepts ein Bild zu machen und Eindrücke sowie Anregungen für ihre Arbeitsbereiche mit nach Hause zu nehmen.

Eine litauische Expertengruppe besuchte im Oktober
die Landeshauptstadt Potsdam, u.a. auch Drewitz.
Erst vor gut einer Woche war eine 14-köpfige Expertengruppe aus Litauen zu Gast in der Gartenstadt Drewitz. Zuvor hatten sich die Besucher bei der ProPotsdam GmbH über das Unternehmen und dessen Modernisierungs- und Sanierungsstrategie informiert. Bei einem anschließenden Rundgang durch den Stadtteil mit dem zentralen Konrad-Wolf-Park konnten die litauischen Gäste sich mit eigenen Augen von der Umgestaltung des Quartiers überzeugen.

Ebenfalls im Oktober, nämlich am 15. des Monats, lud die Begleitforschung zum KfW-Programm „Energetische Stadtsanierung“ im Auftrag des Bundesbauministeriums zur fünften Regionalkonferenz nach Potsdam ein. Im Drewitzer Begegnungszentrum oskar. stand die Umsetzung verschiedener Konzeptansätze im Kontext von Netzstrukturen und Stadtumbau im Fokus. Die bisherigen Ergebnisse aus der Begleitforschung wurden in Fachvorträgen und Projektbeispielen vorgestellt. Ein Quartiersspaziergang im Projektgebiet Gartenstadt Drewitz bot Einblicke in die Praxis.

Am 25. September empfing die ProPotsdam GmbH eine Gruppe kasachischer Spezialisten aus dem Bereich der Wohnungswirtschaft. Darunter Wohnungsverwalter, Vertreter von Landesministerien und der städtischen Verwaltung. Nachdem sich die Teilnehmer einen Überblick über die Struktur und die Aufgaben der ProPotsdam als städtisches Wohnungsunternehmen verschafft hatten, erhielten sie in Drewitz einen Eindruck von der Entwicklung des Stadtteils hin zur Gartenstadt.

Gut eine Woche vorher, am 16. September, waren Gäste aus Nordafrika im Rahmen ihres vierwöchigen Seminars an der European Academy Berlin zu Besuch in der Gartenstadt Drewitz. Die neun Stadtentwickler und Architekten aus Algerien, Tunesien und Marokko besichtigten zunächst die Stadtteilschule und das Begegnungszentrum oskar. Anschließend ließen sich die nordafrikanischen Besucher auf einem Spaziergang durch den Konrad-Wolf-Park das Gartenstadt-Konzept erläutern.

Ende Juli feierte der Deutsche Mieterbund Land Brandenburg e.V. sein 25-jähriges Bestehen mit einer Fachtagung in der Landeshauptstadt. Mehr als 50 Teilnehmende aus mehreren Bundesländern besuchten im Rahmen einer Exkursion auch die Gartenstadt Drewitz.

Eine chinesische Delegation aus der Provinz Jiangxi, die am 24. Juli die Gartenstadt Drewitz besuchte, reiste mit vielen wertvollen Eindrücken und Anregungen in die Heimat zurück. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) hatte die zehnköpfige Delegation aus Vertretern der Lokalregierung sowie Wissenschaftlern im Rahmen der Deutsch-Chinesischen Klimapartnerschaft eingeladen. Die chinesischen Besucher schwärmten im Anschluss, „dass dies der mit Abstand beste Besuch der ganzen Reise gewesen sei".

Am letzten Juni-Wochenende konnte beim 20. Tag der Architektur bundesweit ein „breites Spektrum an Bautypologien“ besichtigt werden. Der Konrad-Wolf-Park in der Gartenstadt Drewitz war in diesem Jahr ebenfalls Teil des Programms. Am Sonntag, 28. Juni, gab es insgesamt drei geführte Rundgänge durch den Park.

Am 19. April hatten sich Gäste aus Versailles in der Gartenstadt angekündigt. Der Bürgermeister, François de Mazières, der sich einen Besuch in Drewitz ausdrücklich gewünscht hatte, sah sich zwei Stunden lang im Stadtteil um. Dabei wurde er von seiner Gattin, Christine de Mazières, und dem Potsdamer Oberbürgermeister, Jann Jakobs, begleitet. Jörn-Michael Westphal, Geschäftsführer der ProPotsdam, erläuterte das energetische Konzept der Siedlung und die Modernisierungsmaßnahmen der ProPotsdam. Die Gäste schlenderten bei herrlichen Sonnenschein durch den Konrad-Wolf-Park, besichtigten das Begegnungszentrum oskar., besuchten den Wohnhof Robert-Baberske-Straße und schauten auch in der Ausstellung „Sommer vor der Tür“ vorbei.

Eine Delegation aus Sansibar-Stadt, die am 14. April im Rahmen der Klimapartnerschaft mit der Landeshauptstadt Potsdam den Stadtteil Drewitz besuchte, zeigte sich sehr begeistert von der Gartenstadt. Der sansibarische Stadtentwickler Mzee Khamis Juma lobte die Umsetzung als "gut durchorganisiert". Hier hätten die Planer eine "Kombination aller notwendigen Aspekte geschaffen. Die Leute haben genug Platz und die Verkehrsführung ist gut geplant", so Juma.

Auf dem Fachseminar „Klimaschutz und Klimaanpassung - gut kombiniert!“ des Services- und Kompetenzzentrums des Deutschen Instituts für Urbanistik diskutierten am 12. März zahlreiche Teilnehmer im Urania über Auswirkungen des Klimawandels und mögliche präventive Maßnahmen. Im Anschluss hatten sie die Gelegenheit, sich bei einem Rundgang die Umsetzung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen am Beispiel der Umgestaltung der Gartenstadt Drewitz anzusehen.

Allein in diesem Jahr zählte die Gartenstadt wieder zahlreiche Besucher aus Deutschland und 8 weiteren Ländern. In der kommenden Woche hat sich erneut Besuch aus dem Reich der Mitte angekündigt. Drewitz bleibt also auch weiterhin ein Vorzeigeprojekt, das einen Besuch lohnt.

Freitag, 16. Oktober 2015

Der Sanierungsmanager über die Regionalkonferenz

Regionalkonferenz „Energetische Stadtsanierung“ in Drewitz

Alle schauen nach Potsdam-Drewitz! Am 15.10.2015 fand im oskar. eine Regionalkonferenz des KfW-Programms „Energetische Stadtsanierung“ statt. Dessen Leitmotiv „vom Einzelgebäude zum Quartier“ macht deutlich, dass Energieeinsparung und -effizienz quartiersbezogen betrachtet werden müssen. Drewitz ist eines von 63 Pilotquartieren.

Leitfrage in Drewitz war, wie die Modernisierung und Effizienzsteigerung der Fernwärme die Gebäudesanierung beeinflusst. Kurz gesagt, ist bei dem Einsatz von erneuerbarer Energie, mit ‚grüner Fernwärme‘ die Dämmung von Gebäuden noch sinnvoll?

Auf einem Spaziergang durch Drewitz konnten die Besucher sich selbst ein Bild der bisher im Sanierungsprozess umgesetzten Maßnahmen machen. Im Anschluss wurde über den Prozessfortschritt aber auch dessen Hürden in drei weiteren Pilotprojekten aus Spremberg, Schwerin und Chemnitz berichtet.

Die Veranstaltung fand ihren Abschluss in einer Podiumsdiskussion zu den Perspektiven des KfW-Programms für Praxis und Forschung. Herr Westphal von der ProPotsdam betonte hier unter anderem, dass eine Erfolgsvoraussetzung für die energetische Sanierung die Einbettung in eine Gesamtstrategie zur Entwicklung des Quartiers Drewitz ist und verwies auf die Bedeutung und Erfolge der Stadtteilschule und des oskar.

Es bestand Konsens darüber, dass die Reduzierung des Wärmeverbrauchs der erste Schritt auf dem Weg zu einem CO2-freien Quartier darstellt. Die Dämmung der Gebäude ist also weiterhin unverzichtbar. Die Effizienzsteigerung der Energienetze und verbesserte Möglichkeiten zur Einspeisung von erneuerbaren Energien sind die Zukunftsaufgaben der Energiewirtschaft, die für Potsdam mit dem Wärmespeicher am Heizkraftwerk Süd durch die EWP begonnen hat.

von Mari Pape, STATTBAU GmbH für das Sanierungsmanagement Potsdam Drewitz

Freitag, 2. Oktober 2015

Der Sanierungsmanager hat das Wort

Kletterndes Grün in Drewitz 

So wie allgemein als Folge des Klimawandels die Bedeutung von Pflanzen und freien Flächen in Städten steigt, gilt dies natürlich insbesondere für Drewitz. Allein dem Namen „Gartenstadt“ nach wird deutlich, dass hier Pflanzen eine besondere Rolle spielen.

Leider sind deren gegebene Bedingungen in Drewitz eher mau. Der Boden ist sandig und trocken sowie ein großer Teil der Flächen durch Straßen etc. versiegelt. Der Klimawandel tut sein übriges. Zum einen wirken die direkten klimatischen Auswirkungen wie Hitze, Trockenheit und starke Regenfälle oder sogar Sturm, zum anderen nehmen Schädlinge und Pflanzenkrankheiten zu.

Das hat dazu geführt, dass im Laufe der Jahre des Bestehens der Siedlung in Drewitz die Pflanzen stark gelitten haben, wenn nicht sogar abgestorben sind. Um sich jetzt dem Ideal der „Gartenstadt“ anzunähern, sind die Entsiegelung vieler Flächen und etliche Neupflanzungen – neben der Pflege der bestehenden Vegetation – geplant.

Hier ist es wichtig, solche Pflanzen auszuwählen, die möglichst robust gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels sind. Als Straßenbäume wurden bspw. japanische Schnurbäume und Platanen gewählt, da diese gut den starken Wind, die Strahlungshitze der Gebäude und Fahrbahnen im Sommer, die Kälte im Winter und auch Trockenheit aushalten können. Wer sich genauer informieren will, findet unter www.gruen-ist-leben.de eine vom Bund deutscher Baumschulen veröffentlichte Liste geeigneter Gehölze.

Pflanzen sind natürlich nicht nur etwas fürs Auge und um Schatten zu spenden und die Luft zu befeuchten. Sie können darüber hinaus sowohl die Feinstaubkonzentration als auch Stickoxide und Ozon in der Luft verringern und CO2 binden.

Eine Idee in Drewitz zur Erhöhung des sog. Grünvolumens (das Produkt von Grundfläche mal Höhe einer Vegetationsfläche) ist die Begrünung von Fassaden und auch Dächern. Was die Fassaden anbelangt, muss je nach Wachstumsstrategie entschieden werden, welche Pflanzen sich eignen, um die Gebäude emporzuranken und Drewitz in eine grüne Oase zu verwandeln. Ein paar Klettervorrichtungen an der Außenwand und Pflanzbeete am Fuß der Gebäude genügen, um den lebendigen Feuchtigkeitsspender und Hitzeschutz lossprießen lassen zu können.

Auf den Dächern kann man sich natürlich auch wunderbar eine grüne Landschaft vorstellen. Hier stehen Gräser und Pflanzen räumlich allerdings in direkter Konkurrenz zu Solarthermie- und Photovoltaikanlagen. Da die CO2-Einsparungen durch die Nutzung der Sonnenenergie weit über dem Bindungspotenzial von COdurch eine Dachbegrünung liegen, sollte den Solaranlagen im Zweifelsfall der Vorzug gegeben werden.

Gerade auch die Höfe können durch zusätzliche Pflanzungen belebt werden und neben den bereits erwähnten Vorzügen fürs Klima verschiedene Aufgaben für die Nachbarn übernehmen. Denkbar wären gemeinsame Gärten oder einfach schattige Treffpunkte, wo man an warmen Sommertagen zusammenkommt.

von Mari Pape, STATTBAU GmbH für das Sanierungsmanagement Potsdam Drewitz