Ich erinnere mich bis heute an ein Telefonat Ende März 2020,
in dem eine Mutter in Tränen ausbrach. Ihre Scham überwindend äußerte sie mir:
„Ja, ich hätte auch gerne solch eine Lebensmittellieferung für meine Kinder und
mich. Wir haben nichts mehr. Ich habe fast kein Geld mehr auf meinem Konto und
in den Läden ist alles ausverkauft.“ Bis heute wird unser Eltern-Kanal als
schnelle Kommunikationsmethode für die Weitergabe von Sachspenden,
Lebensmitteln und anderen Hilfen und Infos genutzt. Unsere Kinder und
Jugendlichen
samt ihren Familien dürfen
sich jederzeit an uns wenden. Diese Erreichbarkeit ist uns enorm wichtig. Bedürftige
Familien vor Corona sind es nun umso stärker. Aktuell loten wir den Bedarf an
Hardware für den Distanzunterricht Zuhause aus. Dankbar sind wir an dieser
Stelle für gebrauchte und betriebsbereite Notebooks, die wir inklusive
Officepaket an einzelne Jugendlichen weiterreichen konnten. Auch freuen wir uns
über haltbare Lebensmittelspenden, um Familien punktuell in dieser Situation zu
unterstützen.

Derzeit lässt es die Eindämmungsverordnung zu, dass wir nach
wie vor im begrenzten Gruppenrahmen geöffnet haben können. Dies begrüßen wir
gerade aus Kinderschutzsicht sehr und gehen mit dieser Möglichkeit achtsam um.
Die Kinder blühen auf, wenn sie physischen Kontakt in der
Schulaufgabenbegleitung erhalten und einen Ort haben, wo sie mit viel Platz
miteinander spielen können. Unsere Jugendlichen brauchen die Gewissheit, dass
wir an ihrer Seite stehen. Sorgen und Ängste werden mit den pädagogischen
Mitarbeitenden,
unseren FSJlern, Praktikantinnen
und Ehrenamtlichen
anvertraut. Es ist gut, dass wir da sind! Durch
unsere vertrauensvolle Präsenz erfahren wir von Herausforderungen
Zuhause und können meist präventiv schnell handeln.
Es gilt, Eltern und Kindern zuzuhören und
ihnen ein gröstmöglichstes Maß an Sicherheit und Perspektive zu vermitteln. Hier
greifen unsere systemischen Ansätze und auch kunsttherapeutische Angebote sehr,
Kinder und Jugendliche „stark zu machen“.
Unsere Kooperation mit der benachbarten Grundschule ‚am
Priesterweg‘, dem ‚Oskar‘ sowie dem ‚Kinderklub Junior‘ sorgt für schnelle Soforthilfen
und Absprachen. Dies beweist die aktuell
zusätzliche Unterstützung für Schülerinnen und Schüler mit erhöhtem
Unterstützungsbedarf seitens der Grundschule.
In der ganz frischen Umsetzung steht gerade unser
Lernpatenprojekt. 8 Schülerinnen und Schüler des Humboldt-Gymnasiums
unterstützen aktuell einzelne Kinder zunächst telefonisch im schulischen
Bereich, ermöglicht durch die Organisation und Unterstützung des Vereines
‚Kinderhilfe Potsdam e.V.‘. Zunächst in der
Pilotphase, möchten wir dieses Projekt in diesem Jahr ausbauen.
„Wir stehen an eurer Seite!“ Dies vermitteln wir unseren
Familien durch Tat & Wort.
Christoph Olschewski, Einrichtungsleitung
„Die Arche“ Kinderstiftung Christliches Kinder- und
Jugendwerk
Oskar-Meßter-Str. 2 | 14480 Potsdam