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Donnerstag, 14. Januar 2021

Eine filmreife Verwandlung

Die Familie Drygalla an der Rolle. Foto: Benjamin Maltry

 Kein Stadtteil hat in den letzten Jahren so sehr sein Gesicht zum Guten verändert wie Drewitz. Die Verwandlung der grauen Plattenbausiedlung in eine Gartenstadt findet internationale Beachtung. Zu den ehrgeizigsten Projekten zählt die 2019 abgeschlossene Rundumsanierung der sogenannten Rolle, einer rund 300 Meter langen Häuserzeile entlang der Konrad-Wolf-Allee.

Mutige Schnitte

Nie wäre Melanie Drygalla auf die Idee gekommen, dass sie hier einmal gerne wohnen würde: „Die Rolle kannte ich eigentlich nur als Pizza-Lieferantin. Schön war es hier nicht.“ Aber es kam anders: Im Sommer 2014 schulte sie ihren Sohn in Drewitz ein: „Unser Schwager hatte uns die gerade renovierte Stadtteilschule empfohlen“, erinnert sich die junge Mutter. Fortan war sie regelmäßig in Drewitz und konnte die Veränderungen verfolgen.

Im August 2015 begann der Umbau der Rolle, ein Ensemble aus sechs Gebäuden, das sich parallel zum Konrad-Wolf-Park erstreckt. Die ProPotsdam und eine unabhängige Mieterberatung halfen den Bewohnern, während der Bauzeit Ersatzwohnungen zu finden. Wer wollte, konnte sich vergrößern oder verkleinern, oder aber ganz woanders hinziehen. Die meisten entschieden sich, in das gewohnte Quartier zurückzukehren.

Die ProPotsdam ließ die Grundrisse der Wohnungen neu ordnen: „Vor der Sanierung gab es nur Zwei- und Dreiraumwohnungen“, erläutert Tino Schröder, als Teamleiter bei der ProPotsdam seit 2014 mit dem Projekt betraut. „Jetzt verfügen wir über 16 verschiedene Wohnungstypen, vom EinRaum-Appartement bis zur Fünfraumwohnung speziell für große Familien.“ Auch ein Wohnprojekt fand in der Rolle Platz, das ein Zusammenleben mehrerer Generationen ermöglicht. Die Gewerberäume wurden modernisiert. So erhielt die Sparkasse ein zeitgemäßes Domizil, auch ein Ärztehaus wurde eingerichtet.

Die Gestaltung der Fassaden plante Architekt Robert Lassenius als Referenz an den Namensgeber der Straße. Die oberste Etage zieren Filmtitel. Die in Weiß und verschiedenen Grautönen gehaltenen Fassaden spiegeln das Auf und Ab im Leben von Konrad Wolf wider. Die bunten Balkone stehen für die Genres, die der Regisseur mit seinen Werken bereichert hat. „Sicherlich eine ungewöhnliche Lösung, aber eine, die sich über einen starken Bezug zur Identität des Quartiers erschließt“, sagt dazu Ilka Pöschl, Architektin und Prokuristin der mit der Sanierung beauftragten RTW Architekten- und Ingenieursgesellschaft.


Neues Lebensgefühl 

Melanie Drygalla und ihr Mann Jens, die beide als selbstständige Fotografen arbeiten, beobachteten, wie sich die Rolle Bauabschnitt für Bauabschnitt herausputzte. „Wir dachten uns, vielleicht wäre es gut, hier Fuß zu fassen, jetzt, wo der Stadtteil so viel Potenzial entwickelt.“ Und so zogen sie im August 2017 in eine der in der Rolle neugeschaffenen Maisonette-Wohnungen: Im Erdgeschoss eröffneten sie ihr Fotostudio „D Image Factory“, in den Wohnräumen darüber fand das Paar mit seinen zwei Kindern ein neues Zuhause. Inzwischen ist eine weitere Tochter dazu gekommen.

„Die Räume oben wie unten sind schön geschnitten“, schwärmt Jens Drygalla. „Im Sommer wie im Winter ist es immer gut temperiert.“ Der fürs Wohlgefühl nötige Energieverbrauch ist seit der Sanierung um mehr als 50 Prozent gesunken. Die CO2-Emissionen sanken dank der Sanierung und der Umstellung auf die emissionsfreie Grüne Fernwärme auf null.

Die Umgestaltung der Gebäude und die Begrünung des Quartiers haben maßgeblich zu einem neuen Lebensgefühl in Drewitz beigetragen, finden die Drygallas. Viele ziehen an einem Strang, um das Quartier voranzubringen, darunter der neue Gewerbeverein, die Schulen und das oskar. als Stadtteil- und Begegnungszentrum. „Wir identifizieren uns sehr mit Drewitz“, bekundet Melanie Drygalla. „Hier wurden wir so gut aufgenommen, dafür wollen wir etwas zurückgeben.“

Quelle: EINSVIER/Redakteur Torsten Bless

Mehr zum Magazin EINSVIER findet Ihr hier auf der Seite der ProPotsdam. 

Freitag, 2. Oktober 2020

Sonntag: „Solo Sunny“ als Open-Air-Kino im Konrad-Wolf-Park

Als Abschluss und Höhepunkt der Aktion „30 Tage Film in Potsdam“ zeigt das oskar. am Sonntag, 4. Oktober, Konrad Wolfs Film „Solo Sunny“ aus dem Jahr 1980. Und das ganze umsonst und draußen vor dem iCafé im nach dem Regisseur benannten Konrad-Wolf-Park.

Der Film über eine Außenseiterin, die ihr Leben im Ost-Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg zu meistern versucht, feierte im Januar 1980 in der DDR seine Premiere. Drei Monate später war er erstmals auch in der Bundesrepublik zu sehen. "Solo Sunny", der auf der Geschichte der Sängerin und Künstlerin Sanije Torka basiert, wurde mehrfach mit nationalen sowie internationalen Preisen ausgezeichnet. Unter anderem erhielt der Film bei der Berlinale 1980 den Filmkritikerpreis sowie den Silbernen Bären für seine Hauptdarstellerin. Sogar bis in die USA hat es "Solo Sunny" geschafft. Dort erhielt das Drehbuch beim Chicagoer Filmfestival die Goldene Plakette. Mittlerweile gibt es eine Bühnenfassung und eine Musicaladaption des Films. 

Hauptfigur der Story ist Sunny, eine Arbeiterin, die es zur Schlagersängerin gebracht hat, aber nicht so recht mit ihrem Leben klarkommt. Ob Beruf oder Liebesleben – nichts mag so recht gelingen. Doch die junge Frau gibt nicht auf…

Hier ist der Trailer zum Film:



So wie es aussieht, ist Petrus den Menschen am Sonntag hold. Eurem Filmvergnügen steht also nichts im Wege. Los geht es um 20 Uhr, der Eintritt ist frei.

Freitag, 4. September 2020

„30 Tage Film in Potsdam“: oskar. zeigt Konrad Wolfs Meisterwerk „Solo Sunny“ unter freiem Himmel


In diesem Mai starb Schauspielerin Renate Krößner. Berühmt geworden ist sie mit dem Filmdrama „Solo Sunny“, in dem sie vor 40 Jahren die Hauptrolle spielte. Das Drama über eine Schlagersängerin und Außenseiterin gehört zu den bekanntesten Filmen der DDR. Regie führte Konrad Wolf, auch das Drehbuch hat er mitgeschrieben. „Solo Sunny“, erschienen 1980, war Wolfs letzter Spielfilm. 

Der Film über eine Außenseiterin, die ihr Leben im Ost-Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg zu meistern versucht, feierte im Januar 1980 in der DDR seine Premiere. Drei Monate später war er erstmals auch in der Bundesrepublik zu sehen. "Solo Sunny", der auf der Geschichte der Sängerin und Künstlerin Sanije Torka basiert, wurde mehrfach mit nationalen sowie internationalen Preisen ausgezeichnet. Unter anderem erhielt der Film bei der Berlinale 1980 den Filmkritikerpreis sowie den Silbernen Bären für seine Hauptdarstellerin. Sogar bis in die USA hat es "Solo Sunny" geschafft. Dort erhielt das Drehbuch beim Chicagoer Filmfestival die Goldene Plakette. Mittlerweile gibt es eine Bühnenfassung und eine Musicaladaption des Films. 

Hauptfigur der Story ist Sunny, eine Arbeiterin, die es zur Schlagersängerin gebracht hat, aber nicht so recht mit ihrem Leben klarkommt. Ob Beruf oder Liebesleben – nichts mag so recht gelingen. Doch die junge Frau gibt nicht auf…

Hier ist der Trailer zum Film:



„Solo Sunny“ gehört zu den Titeln, die zu Ehren des Filmemachers auf der „Rolle“ in der Konrad-Wolf-Allee zu lesen sind. 

Am Donnerstag, 17. September, zeigt das Begegnungszentrum oskar. „Solo Sunny“ im Großen Saal. Am Sonntag, 4. Oktober, folgt dann eine ganz besondere Aufführung: Konrad Wolfs Meisterwerk wird in dem nach ihm benannten Park unter freiem Himmel gezeigt. Beginn ist um 20 Uhr. Die Veranstaltung ist Höhe- und zugleich Abschlusspunkt von „30 Tage Film in Potsdam“ im oskar.

Mittwoch, 26. August 2020

„Boulevard des Films“: oskar. zeigt einen Monat lang Filmklassiker


Foto: Andreas Glöckner/Pixabay

„Metropolis“ ist hier entstanden, „Sonnenallee“ und „Die Legende von Paul und Paula“ ebenso wie „Der Unterhändler - Bridge of Spies“: Schon seit mehr als 100 Jahren ist Potsdam ein traditionsreicher Filmstandort. Mit ihrer grundlegenden Sanierung ab 2021 soll die Brandenburger Straße im Zentrum zum „Boulevard des Films“ werden, der die besten in Potsdam entstandenen Filme würdigen soll. Mehr dazu könnt Ihr HIER in der Pressemitteilung der Stadt lesen.

Insgesamt 50 Filme hat eine Jury nominiert, die in einer Ausstellung vorgestellt werden. Aus denen können die Potsdamerinnen und Potsdamer dann ihre Lieblinge wählen. Diese sollen dann besonders hervorgehoben werden.

Alle 50 Filme, angefangen von „Der Totentanz“ aus dem Jahr 1911/12 bis hin zu „Bridge of Spies“ aus 2015, werden an verschiedenen Orten in Potsdam gezeigt – im Filmmuseum, im Thalia Kino, in Groß Glienicke und im oskar. in Drewitz. 

Das Begegnungszentrum in der Gartenstadt konzentriert sich dabei auf die Kinderfilme. Vom 8. September bis zum 4. Oktober gibt es mehrere Vorführungen von „Emil und die Detektive“, „Moritz in der Litfaßsäule“ und „Die Geschichte vom kleinen Muck“. Zudem wird der Konrad-Wolf-Klassiker „Solo Sunny“ gezeigt – einmal sogar unter freiem Himmel am Grünen Kreuz im nach dem Regisseur benannten Park in der Gartenstadt. Der Eintritt ist immer frei.

Kommende Woche geht es schon los – in den nächsten Tagen werden wir Euch die Filme, die in Drewitz zu sehen sein werden, noch genauer vorstellen. Also, bleibt dran!